"Noch bis 2018 verbuchte der mittelständisch geprägte deutsche Maschinenbau Umsatzrekorde. Seither ein deutlicher Abwärtstrend, die Covid-19-Pandemie fungiert dabei als Brandbeschleuniger. "Zwar korrigierte der VDMA seine Produktions-Wachstumsprognose für 2021 im Zuge der Hannover Messe von vier auf sieben Prozent nach oben", sagt Hans-Ulrich Bachert, Gründer und Geschäftsführer der Unternehmensberatung bachert&partner, "ein detaillierter Blick auf den deutschen Markt verrät jedoch, dass die wirtschaftliche Situation für einen Großteil der Unternehmen auch in den kommenden Jahren angespannt sein wird." Die Ursachen dafür liegen unter anderem in einer fortschreitenden Fragmentierung der Branche und der sehr deutlichen Verschiebung der weltweiten Marktanteile zugunsten anderer Länder, speziell China. Das zeigen die Ergebnisse der Studie "Maschinenbau: Strategien im ‚Post-Corona-Zeitalter’" von bachert&partner.
Wettbewerbsfähigkeit für die Zukunft sichern
Abhängig von Unternehmensgröße und Branchensegment haben diese Entwicklungen existenzielle Einflüsse auf die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Maschinenbauunternehmen. Vor allem kleinere Unternehmen und speziell die Branchen Papier- und Druckmaschinen sowie Textil-, Walz- und Gießereitechnik stehen massiv unter Druck. "Wer seine Lage nicht frühzeitig erkennt und proaktiv Maßnahmen ergreift, steht schnell mit dem Rücken zur Wand", sagt Dr. Martin Habert, Fachexperte und Projektmanager bei bachert&partner. Die Unternehmensberatung zeigt in ihrem Whitepaper vier konkrete Handlungsempfehlungen – Fokussieren, Investieren, Downsizing und Transformieren – für Unternehmen mit unterschiedlichen Ausgangslagen auf und identifiziert dabei das Servicegeschäft als einen entscheidenden Faktor für nachhaltigen Unternehmenserfolg. Warum das so ist, stellt bachert&partner in den folgenden Absätzen vor.
Service im Maschinenbau: Marktkonsolidierung auf Anbieterseite
Immer mehr Instandhaltungsaufgaben werden fremdvergeben. Dabei erwarten die Kunden herstellerübergreifende technische Fähigkeiten und Ressourcen und die Bereitschaft, auch Verantwortung – beispielsweise für die Anlagenverfügbarkeit – zu übernehmen. Mittelständische Maschinenhersteller sind jedoch häufig "nur" auf die eigenen Produkte fokussiert und scheuen sich, zusätzliche Risiken zu übernehmen. Gewinner von Outsourcing-Maßnahmen sind daher häufig etablierte Facility-Management-Unternehmen und Industriedienstleister sowie die großen OEM (Original Equipment Manufacturer). Der mittelständische Maschinenbauer gerät in Gefahr, in die zweite Reihe gedrängt zu werden.
Anwendungskompetenz wird wichtiger als technisches Produkt-Know-how
Durch eine Verbesserung ihrer Produktionsprozesse können Unternehmen ihre Produktionseffizienz um zehn bis 30 Prozent steigern (Quelle: OEE Institute). Weitere Optimierungspotenziale im Rahmen der Digitalisierung allein im Bereich der Fertigungskosten werden in ähnlicher Größenordnung erwartet (Quelle: Wissenschaftliche Gesellschaft für Produktionstechnik, kurz WGP). Maschinenhersteller können Ihre Kunden hierbei unterstützen, wenn sie entsprechende Serviceleistungen anbieten. Häufig haben sie aber vordergründig "nur" technisches Know-how in Bezug auf ihre eigenen Produkte vorzuweisen und es fehlen produktionsrelevante Erfahrungen bezüglich der konkreten späteren Anwendung der Maschinen. Beratungsleistungen aus beispielsweise digital erfassten Maschinen- und Prozessdaten sind ohne diesen Einblick aber nicht möglich. Daraus resultiert: Serviceanbieter müssen Anwendungskompetenz aufbauen.
Relokalisierung der Leistung
Noch stärker als im Hardwaregeschäft verlagert sich die Wertschöpfung im Servicebereich in die Empfängerländer. Das hat zum einen externe Gründe, wie Handelspolitik, Gesetze und Normen oder Reisekosten und -einschränkungen. Zum anderen können interne Gründe, wie abnehmende Reisebereitschaft oder Work Life-Balance-Erwartungen, dafür verantwortlich sein. Dr. Habert: "Serviceanbiete r sollten entweder lokale Ressourcen aufbauen oder den digi talen Kundenzugang und digitale Leistungen stärken."
Zunehmende Markttransparenz bedroht Alleinstellungsmerkmale
Durch die zunehmende Markttransparenz – ein Ergebnis der Digitalisierung in nahezu allen Wirtschaftssektoren – sind die Alleinstellungsmerkmale der Maschinenhersteller bedroht. Weil Preise und Bezugsquellen für Ersatzteile zunehmend verfügbar werden, ist das margenstarke Ersatzteilgeschäft gefährdet. Zudem führen neue Technologien (z. B. 3D-Druck) dazu, dass Bauteile einfacher zu kopieren sind. Und häufig sind technische Informationen im Internet frei verfügbar und können von Service-Wettbewerbern genutzt werden. Dagegen müssen sich Maschinenhersteller mit Know-how-basierten Serviceprodukten, neuen Geschäftsmodellen, hoher Kundenbindung und kosteneffizienten Prozessen behaupten.
Das Whitepaper zur Studie "Maschinenbau: Strategien im ‚Post-Corona-Zeitalter’" können Sie auf der Website von bachert&partner kostenlos herunterladen.
Die Bachert Unternehmensberatung GmbH & Co. KG ist auf die Beratung von mittelständischen Unternehmen in Umbruch und Sondersituationen spezialisiert. Mit einem Team aus über 40 festen, hochkarätigen Beratern verfügt bachert&partner über ausgewiesene Kompetenz in Wachstums- und Restrukturierungsprojekten bei führenden Unternehmen. Alle Partner eint die Erfahrung bei führenden internationalen Unternehmensberatungen. Zu den Kunden gehören Unternehmer und Macher im Mittelstand, die Veränderung als Chance für eine erfolgreiche Zukunft sehen, ohne dabei die eigene Tradition aus den Augen zu verlieren. bachert&partner sieht vertrauensvolle Unterstützung und verantwortungsvolle Beratung i n kritischen Unternehmensphasen als wichtigste Aufgabe. Strategie, Restrukturierung, Effizienzsteigerung sowie Finanzierung und M&A sind die Kernthemen in der Beratungstätigkeit. Bilanzen, Analysen und Märkte werden Kunden klar und faktenbasiert vermittelt. Das Ziel der Unternehmensberatung: Di e unternehmerische Unabhängigkeit ihrer Kunden zu stärken und ihnen auch in stürmischen Zeiten mehr Möglichkeiten zu eröffnen.
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