Besucherinnen und Besucher können den Schlosspark Ettersburg nun erstmals wieder so erleben, wie ihn Großherzog Carl Alexander, Gartenkünstler Eduard Petzold und Fürst Hermann von Pückler-Muskau im 19. Jahrhundert planten. Die Beetflächen der West- und Ostparterres sind mit Lavendel, Thymian und Bändern aus Hochstammrosen bepflanzt, historischen Rosensorten, die in Ettersburg bereits im 19. Jahrhundert verwendet wurden. Restaurierte Putten sind an ihre Standorte in den Parterres zurückgekehrt und die historischen Keramikkantensteine rekonstruiert. Als besonders prägendes Element der Anlage wurden die historisch überlieferten Laubengänge (Pergolen) wieder eingebaut. Der Parkeingang im Osten mit neu gestalteter Zufahrt verbessert deutlich die Zugänglichkeit zu Schloss und Park. Ab Ende Juni 2021 ermöglicht eine neue Treppe den Zugang vom nördlichen Parkeingang zum Schlossinnenhof.
Anlässlich der heutigen Übergabe der neugestalteten Anlagen erklärt der Thüringer Kulturminister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff: „Schlossgarten und Schlosspark Ettersburg – das ist eine außergewöhnlich schöne Destination im Rahmen der Bundesgartenschau! Das Ettersburger Ensemble steht exemplarisch für insgesamt 25 repräsentative Standorte der Thüringer Gartenkultur, die in ihrer Vielfalt auf verschiedene Facetten der Gartenkunst und Parkentwicklung verweisen und uns die reiche Thüringer Residenzgeschichte vergegenwärtigen. Es repräsentiert Thüringen als attraktives, grünes Bundesland und steht signifikant für die historisch gewachsene Thüringer Gartenkulturlandschaft. Als historische Stätte und zeitgemäßer Wirkungsort wird Schloss Ettersburg mit den neu hergerichteten Außenanlagen seine herausragende Bedeutung weiter unterstreichen. Damit ist es in hervorragender Weise gelungen, nicht nur die äußere Hülle des Schlosses zu neuem Glanz zu bringen, sondern es auch von innen – vom Geiste her – mit Leben zu erfüllen.“
„Ettersburg ist Ursprung und Kernbereich des BUGA-Beitrags der Klassik Stiftung Weimar,“ unterstreicht Dr. Ulrike Lorenz, Präsidentin der Klassik Stiftung Weimar. „Ich freue mich, dass wir mit dem Land Thüringen und Europäischen Fördergeldern die denkmalgerechte Wiederherstellung der Parterreflächen am barocken Schloss Ettersburg feiern können. Historische Rosensorten, Lavendel und Thymian in großzügigen Ornamenten gepflanzt – die Landschaftsgestaltung aus der Zeit um 1865 lockt jetzt wieder mit Farbenpracht, Symmetrie und Respekt vor Mutter Natur ins Freie. Nach Monaten Corona-Lockdown bieten wir den aus nah und fern herbeiströmenden Erlebnissüchtigen ein Fest für die Augen und Sinne. Herzlich willkommen!“
Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V. und Vorsitzender des Bildungswerks BAU Hessen-Thüringen e.V. betont: „Was im Rahmen der BUGA im Außenbereich des Schlosses partnerschaftlich in schöner Sichtbarkeit wiederhergestellt worden ist, bringt uns auf dem Weg der Revitalisierung des Welterbes Ettersburg weiter voran. Vor 13 Jahren noch war das Haus eine Ruine, längst ist es wieder ein sehr besonderer und ein enorm vitaler Ort, der für akademische Bildung, Kultur und Kunst sowie das Gespräch auf vielen Ebenen steht. Mit Pacht und komplexer Betreibung des Schlosses hat das gemeinnützige Bildungswerk BAU-Hessen-Thüringen eine große Verantwortung übernommen: Wir sehen heute erneut mit Stolz, wie sehr dieses ausstrahlende Engagement gelohnt hat.“
Die Kosten der im Rahmen des BUGA-EFRE-Projekts umgesetzten Maßnahmen belaufen sich auf 1,534 Millionen Euro. Im Ensemble mit dem „Pücklerschlag“, 1845/46 auf Anregung von Fürst Hermann von Pückler-Muskau geschaffen, ist der romantische Landschaftsgarten nun wieder als einzigartiges Gartenkunstwerk zu erleben. Einen ausführlichen Text zur Geschichte des Schlossparks Ettersburg sowie ein Kerndatenblatt finden Sie im Pressekit „Neue Natur“ (Passwort: Natur21). Der Schlosspark Ettersburg, der zum UNESCO-Welterbe „Klassisches Weimar“ gehört, ist ganzjährig frei zugänglich.
Ab 20. Mai 2021 | 14 Uhr
Schlosspark Ettersburg
Am Schloss 1
99439 Ettersburg
Ganzjährig frei zugänglich
Klassik Stiftung Weimar
Burgplatz 4
99423 Weimar
Telefon: +49 (3643) 545-0
http://www.klassik-stiftung.de
Telefon: +49 (3643) 545-113
Fax: +49 (3643) 545-118
E-Mail: presse@klassik-stiftung.de