Arthrose hat viele Gesichter. Etwa 5 Millionen Deutsche sind davon betroffen. Vor allem ältere Menschen leiden an dem schmerzhaften Gelenkverschleiß, doch auch Jüngere und sportlich Aktive können Arthrose bekommen. Aktiv leben mit Arthrose, der neue Ratgeber der Stiftung Warentest, hilft Betroffenen, ihre Lebensqualität zu verbessern und ihren ganz individuellen Therapieplan zu erstellen inklusive Übungen, Ernährungstipps und Empfehlungen für bewährte Hausmittel und Medikamente.

Rücken- oder Hüftprobleme, Schmerzen im Knie oder Finger? Schon vieles probiert und nichts hat geholfen? Für die meisten Patienten finden sich dennoch Wege, die Beschwerden zu lindern, indem sie neue Gewohnheiten im Alltag und Beruf etablieren. Bewegung tut ausgesprochen gut – der Ratgeber „Aktiv leben mit Arthrose“ erklärt anhand von verschiedenen Übungen, wie Betroffene ihre Muskeln, Faszien und Bänder gezielt trainieren können. Er widerlegt den Irrglauben, der Schmerz sei unbesiegbar und ihm sei nur durch Medikamente oder ein künstliches Gelenk Einhalt zu gebieten. Weniger Stress, ein gezieltes Bewegungsprogramm und eine Ernährungsumstellung können helfen.

Wer mehr pflanzliche Kost wie gesunde Öle und Fette und viel Gemüse in seinem Speiseplan integriert, spürt oft schnell eine Linderung. Auch hier geben die Experten Tipps, wie eine Umstellung nachhaltig gelingt, ohne dabei auf teure Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen, von denen die meisten nicht einmal wirken.

Wie können Betroffene ihr Zuhause gelenkfreundlicher gestalten? Was bringen Hausmittel, Wärme- oder Kälteanwendungen, Akupunktur? Wann wird es Zeit für eine multimodale Schmerztherapie? Auch darauf gibt der Ratgeber Antworten.

Der Fokus des „Endlich-schmerzfrei-Buchs“ liegt darauf, wie jeder Patient und jede Patientin sich einen ganz individuellen Therapieplan erstellt. Es liefert alle wichtigen Informationen, um mit Ärzten und Therapeuten auf Augenhöhe zu sprechen – in jedem Stadium der Arthrose und auch dann, wenn eine Operation nötig ist. Vor allem aber macht er Mut: Arthrose ist zwar (noch) nicht heilbar, aber sie lässt sich bremsen und das Leben mit ihr kann erfüllt und schön sein.

Die Autorin: Petra Plaum ist Fachjournalistin für Medizin und Bildung und lebt in Donauwörth, Bayern. Das Leben mit chronischen Erkrankungen ist ein wichtiger Schwerpunkt ihrer Arbeit, für die sie auch schon mehrfach ausgezeichnet wurde.

Die Experten: Prof. Dr. Hans-Raimund Casser ist Ärztlicher Direktor des DRK Schmerzzentrums in Mainz. Tom Bäsch ist Physiotherapeut in leitender Position.

Aktiv leben mit Arthrose hat 176 Seiten und ist ab dem 25. Mai für 19,90 Euro im Handel erhältlich oder kann online bestellt werden unter www.test.de/arthrose-buch.

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3 Fragen an Petra Plaum – Aktiv leben mit Arthrose

Was unterscheidet diesen Ratgeber von anderen Arthrose-Ratgebern?

Erstens, dass weder ich noch das Experten­team, dessen Fachwissen in das Buch einge­flossen ist, Interes­senkonflikte haben. Wir geben einen Über­blick über den Stand der Forschung zu den Effekten von Physio­therapie, Sport allgemein, Ernährung, Medikamenten und Lebens­stil­änderungen. Wir (verkaufen weder Vitaminpillen noch Trainings-Abos, sondern) trauen unserer Leserschaft zu, sich eine individuelle Therapie-Strategie zusammen­zustellen.

Zweitens enthält nur unser Ratgeber ein sechs­wöchiges Endlich-schmerz­frei-Programm, das jede und jeder selbst mit Leben füllen kann. Jede Woche wird bewertet, was funk­tioniert und was nicht. Nach sechs Wochen haben Sie dann ein Konzept, das auf Ihre Bedürf­nisse zuge­schnitten ist.

Wie zeigt sich Arthrose?

Arthrose hat ganz viele Gesichter: Die einen bekommen sie durch zu viel Bewegung, die anderen durch zu wenig, manche aus genetischen Gründen, eine weitere Gruppe infolge eines Unfalls oder einer anderen Erkrankung.

Die Schmerzen kommen nicht aus dem Gelenk­knorpel, der Stück für Stück schwindet, sondern aus umliegenden Strukturen wie den Muskeln, Faszien, Sehnen oder der Gelenk­schleimhaut. Darum gibt es nicht das eine Symptom, das alle am Anfang spüren. Manchen fällt zuerst ein dumpfes, müdes Gefühl in den Beinen auf, manchen ein Stechen in der Hüfte oder auch, dass die Kraft in den Fingern nach­lässt. Andere haben anhaltende Rücken- oder Schulter­verspannungen, oder beim Spaziergang knickt ein Fuß immer wieder weg, oder ein Gelenk schwillt an, wird unbe­weglich und schmerzhaft. Dann gibt es noch die Kiefergelenks­arthrose – da knackt und knirscht es, der Mund geht schlechter auf, das Kauen bereitet Beschwerden. Immer ist eine umfassende Diagnostik wichtig, weil hinter den Symptomen jeweils andere Ursachen stecken können. Jedenfalls sollte mit der Diagnose Arthrose niemand in Panik verfallen, denn die akuten Schmerzen lassen sich lindern und lang­fristig kann jede und jeder viel dafür tun, um die Arthrose auszubremsen beziehungs­weise trotz Arthrose ein aktives, erfülltes Leben zu leben.

Wann sind Schmerz­mittel sinn­voll?

Wenn die Gelenk­schleimhaut sich entzündet, was meistens zu Rötung, Schwellung und heftigen Schmerzen führt – man spricht dann von der akti­vierten Arthrose – sind Schmerz­mittel ein Segen. Denn dieses Stadium dauert meistens mehrere Wochen, und oft kommen nicht-medikamentöse Wege zur Schmerzlin­derung an ihre Grenzen. Es ist jedoch immer sinn­voll, den Weg ohne Medikamente zunächst auszupro­bieren – zum Beispiel Quarkwi­ckel, warme oder kalte Packungen sowie bei Arthrose in den Fingergelenken auch das Kneten warmer Linsen. Doch manchmal sind Medikamente der einzige Weg, der es möglich macht, die Aufgaben des Alltags zu bewältigen und nachts erhol­samen Schlaf zu tanken. Viele erreichen mit den sogenannten nicht-steroi­dalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac eine Schmerzlin­derung, und diese Schmerz­mittel sind gleich­zeitig auch entzündungs­hemmend. Manchmal reicht ein Schmerzgel, manchmal braucht es eine Tablette oder sogar eine Injektion. Doch mehr als ein paar Tage lang sollte niemand in Eigen­regie Schmerz­mittel nehmen, immer sind unerwünschte Wirkungen möglich. Daher gilt: so kurz und so wenig nehmen wie möglich und bei unzu­reichendem Erfolg oder Neben­wirkungen bitte den Arzt/die Ärztin aufsuchen. Das kann Ihr Weg zu einer anderen Therapie sein oder sogar zu einem Miteinander vieler Behand­lungs­ansätze in Form der multimodalen, inter­disziplinären Schmerz­therapie.

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