Am Beispiel der berühmten Silberstadt Potosí setzte sich 2010/11 Das Potosí-Prinzip mit einer Ausstellung und Konferenz kritisch mit den Verhältnissen auseinander, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert die Minenindustrie in den Kolonien Lateinamerikas zu einem Herzstück der europäischen Wirtschaft haben werden lassen. Das Projekt thematisierte den Zusammenhang von Handels- und Imagetransfers, von Wirtschafts- und Denkstrukturen zwischen Lateinamerika und Europa und darüber hinaus.
Die Ausstellung Potosí-Prinzip – Archiv präsentiert nun das Archiv dieses Projekts, an dem die Künstler*innen Alice Creischer und Andreas Siekmann seit 2018 gearbeitet haben. Das Archiv ist zu sehen in Form eines Lesesaals mit 36 Heften, die mit Bildern und künstlerischen Objekten verknüpft sind. Dabei begreift es sich weniger als Dokumentation und Quellensammlung des Projektes, sondern fragt nach dessen blinden Flecken. Zugleich denkt es die damalige künstlerische Praxis weiter, barocken Bildwelten aus Potosí und der Region La Paz zeitgenössische Neuproduktionen gegenüberzustellen.
Ein Projekt von Alice Creischer und Andreas Siekmann
Mit Beiträgen von Sonia Abián, Monika Baer, John Barker, Christian von Borries, Matthijs de Bruijne, Stephan Dillemuth, Ines Doujak, Elvira Espejo Ayca, León Ferrari, Dimitry Gutov, Max Jorge Hinderer Cruz, Zhibin Lin, Eduardo Molinari, Stephan Mörsch, Mujeres Creando, David Riff, Konstanze Schmitt, Markus Wörgötter u.a.
Ein Begleitprogramm mit Lesungen aus den Potosí-Prinzip – Archiv Broschüren und Screenings von Filmen, u.a. von John Barker, Christian von Borries, Ines Doujak und David Riff, findet am 7., 21. und 28. Juni statt.
Weitere Informationen: hkw.de/potosi
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