Viele Familien sehnen sich nach Erholung. Die Lockerungen der Reisebeschränkungen im vergangenen Jahr lassen hoffen, dass ein Urlaub im europäischen Ausland auch dieses Jahr möglich ist. Doch auch wenn dabei das Coronavirus aktuell die größte Sorge darstellt, sollten Eltern den Schutz vor anderen Infektionskrankheiten nicht vergessen. Um spontan verreisen zu können, aber spätestens, wenn der Urlaub gebucht ist, sollten Eltern zeitnah die Impfpässe der ganzen Familie prüfen. Die Virushepatitis beispielsweise gehört zu den häufigsten impfpräventablen Erkrankungen auf Reisen. Das Risiko für eine Hepatitis-A-Infektion ist bereits bei nahen Reisezielen wie dem Mittelmeerraum und Osteuropa erhöht.[1] Um den Familienurlaub unbeschwert genießen zu können, ist es wichtig, sich frühzeitig vor der Reise über sinnvolle Reiseimpfungen zu informieren.

Ansteckungswege sind nicht immer direkt sichtbar

Eine Virushepatitis ist eine Entzündung der Leber, die durch verschiedene Hepatitis-Viren (A, B, C, D & E) ausgelöst wird.[2] Das Hepatitis-A-Virus wird hauptsächlich über verunreinigtes Wasser oder Speisen übertragen. Mögliche Infektionsquellen sind Eiswürfel, oder Obst, Gemüse und Salat, die mit verunreinigtem Wasser gewaschen und zubereitet wurden. Auch Badegewässer wie Seen, Flüsse und Meerwasser können kontaminiert sein.[3] Neben einem umfassenden Impfschutz sollten Eltern auf Reisen folgende Ernährungshinweise befolgen. Grundsätzlich sollten sie auf Eiswürfel in Getränken verzichten, Leitungswasser nur abgekocht verwenden sowie bei Getränken auf industriell verschlossene Behälter achten. Auf rohen Fisch und Fleisch sollte auf Reisen verzichtet werden.

Virale Hepatitis anfangs häufig unentdeckt

Kommt es zu einer Erkrankung, treten die ersten Symptome meist erst einige Wochen nach der Ansteckung auf, sodass eine Infektion anfangs oft unbemerkt bleibt. Die Symptome sind bei allen Hepatitis-Erkrankungen ähnlich. Sie sind unspezifisch und können mit Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber oder Schmerzen im Oberbauch einhergehen.[4] Eine Gelbfärbung der Haut und der Augen ist gut erkennbar, tritt aber nicht bei allen auf. Infektionen bei kleinen Kindern verlaufen häufig symptomfrei. Mit zunehmendem Alter nehmen Infektionen mit Symptomen zu und die Komplikationsgefahr steigt.[5]

Impfungen sind für die ganze Familie wichtig

Um ausreichend geschützt zu sein, sollten reisende Familien ihren Impfstatus frühzeitig überprüfen. Gegen Hepatitis A und B gibt es seit Jahrzehnten gut verträgliche und wirksame Impfungen, die bereits im frühen Kindesalter möglich sind. In Deutschland gehört die Hepatitis-B-Impfung seit 1995 zu den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen für alle Säuglinge, Kinder und Jugendlichen.[3] Die meisten Kinder und Jugendlichen sind daher bereits gegen Hepatitis B geschützt. Außerdem kann die erfolgreiche Hepatitis-B-Impfung gleichzeitig auch einer Hepatitis-D-Infektion vorbeugen.[6] Gegen Hepatitis A kann man sich bis kurz vor der Reise impfen lassen. Auch für Erwachsene ist dieser Impfschutz sinnvoll. Für den Aufbau einer Grundimmunisierung, die über viele Jahre besteht, ist es wichtig, die Impfserie vollständig abzuschließen. Die Beratung sowie die Impfung können bei allen Hausärzten sowie Kinder- und Jugendärzten vorgenommen werden.

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[1] RKI „Ratgeber Hepatitis A“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3bXlF8G. Februar 2021.

[2] RKI Epidemiologisches Bulletin. Verfügbar unter https://cutt.ly/kkYFfb5. Februar 2021.

[3] RKI „Ratgeber Hepatitis A“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3bXlF8G. Februar 2021.

[4] RKI Epidemiologisches Bulletin Nr. 25. Verfügbar unter: https://bit.ly/39jnMPn. Februar 2021.

[5] RKI „Ratgeber Hepatitis A“. Verfügbar unter: https://bit.ly/2TAOCxC. Februar 2021.

[6] RKI FAQ Impfschutz Hepatitis B. Verfügbar unter https://cutt.ly/EkYKaTM. Februar 2021.

[7] RKI „Ratgeber Hepatitis B“. Verfügbar unter: https://bit.ly/3p2SLaP. Februar 2021.

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