„Wir brauchen jetzt die richtigen Weichenstellungen durch die Politik. Diese müssen den Weg ebnen in eine moderne medizinische und pflegerische Versorgung der Zukunft, die Krisen bewältigen, Personal halten und verlässlich wirtschaften kann. Spätestens seitdem Krankenhäuser auch in Krisenzeiten gezeigt haben, zu welch Spitzenleistungen sie in der Lage sind, ist den Berlinerinnen und Berlinern bewusst, dass diese essenziellen Strukturen gestärkt werden müssen. Dieser laut hörbaren Forderung geben wir mit unserem Positionspapier eine gut umsetzbare Kontur!“, so Marc Schreiner, Geschäftsführer der BKG.
„Die enorme Leistungskompetenz der Krankenhäuser stützt sich vor allem auf hervorragend ausgebildete und hochmotivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Stärkung des Fachkräfteangebots wird damit zur grundlegenden Aufgabe, die in der kommenden Legislaturperiode mit Priorität bearbeitet werden muss. Es hat sich aber in der Coronavirus-Pandemie auch gezeigt, dass durch weniger Misstrauen und Bürokratie weiteres Leistungspotenzial freigesetzt werden kann. Der Bürokratiewahnsinn muss ein Ende haben: Kurieren statt Regulieren! Mit Hilfe trägerübergreifender Kooperationen zwischen den Kliniken konnte das Versorgungsangebot in der Stadt stabil gesichert werden. Diese positiven Erfahrungen gilt es für die künftige Versorgung fruchtbar zu machen“, fordert Schreiner weiter.
Auch vor der Coronavirus-Pandemie haben sich Fehlentwicklungen bei den Systemeinstellungen der Krankenhausversorgung abgezeichnet. Sie wurden während der Pandemie erdrückend deutlich und verlangen nun nach Lösungen. Mit den „Gesundheitspolitischen Positionen – sicher, nachhaltig, zukunftsorientiert“ formulieren die Träger der Berliner Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen ihre Angebote und Bedarfe für eine umfassende Versorgung der Berlinerinnen und Berliner auf hohem medizinischem Niveau. Große Aufgaben liegen vor den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen und umfassen neben Versorgungs- und Finanzierungsfragen auch die Blockbuster Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Bürokratieabbau und Klimawandel. Berliner Kliniken und Pflegeeinrichtungen sind bereit, sich diesen Herausforderungen zu stellen und sich in Leistungsangebot und Professionalität immer weiterzuentwickeln. Die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sind nun aufgerufen, ihre Unterstützungsangebote zu machen und die Versorgung der Berliner Bevölkerung für die kommenden Jahre noch stärker aufzustellen.
Kernforderungen den Krankenhäuser:
- Versorgung in der wachsenden Metropolregion Berlin durch flexible Rahmenplanung und Förderung regionaler Netzwerke und Kooperationen sicherstellen. Stärkere sektorenübergreifende Patientenorientierung und Einbindung der Krankenhäuser in die ambulante Versorgung sowie starke Rolle bei der Notfallversorgung organisatorisch und finanziell absichern.
- Fachkräftemangel beseitigen, u.a. durch Förderung der Ausbildungskapazitäten, stärkere Beachtung des Qualifikationsmix, Einführung einer PPR 2.0 statt starrer Pflegeuntergrenzen, Lösung der Probleme mit Leiharbeit, bessere Arbeitsbedingungen auch durch Bürokratieabbau. Chancen der Digitalisierung nutzen: Sonderprogramm „Digitales Krankenhaus“, Öffnung für telemedizinische Leistungen, Auftragsdatenverarbeitung durch Dritte ermöglichen.
- Krankenhausleistungen und -personal sachgerecht vergüten, Berücksichtigung von Vorhaltekosten, Klinikoffensive Berlin weiterentwickeln: auskömmliche Investitionen für moderne und zukunftsgerechte Strukturen. Ergänzung durch Bundesprogramme mit Förderschwerpunkten.
- Qualität und Patientensicherheit stärken. Fachkräftemangel bekämpfen, insbesondere in der Pflege, Bürokratieabbau einleiten – mehr Zeit für Patienten. Krisenresilienz stärken und auf den Klimawandel reagieren – Vorsorge und Versorgung entwickeln.
- Pflegeeinrichtungen bei ihren zukünftigen Herausforderungen unterstützen. Finanzierung, Fachkräftesicherung und Digitalisierung möglich machen.
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