Rauda Al-Taha floh 2013 mit ihrem Mann und ihren drei kleinen Töchtern nach Deutschland und hat die Stationen der gefährlichen Flucht, ihre Erlebnisse, Ängste sowie Erinnerungen an die Heimat eindrücklich festgehalten. Als die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, Frau Al-Taha 2019 auf einer Veranstaltung kennenlernte und in ihrem Manuskript lesen durfte, entschloss sie sich, dieses ganz persönliche Fluchtschicksal zu veröffentlichen und somit für das Thema Flucht und Vertreibung zu sensibilisieren. Das Buch „Die Geschichte einer Flucht – von Raqqa nach Celle“ erschien im Dezember 2020. Diesem ganz individuellen Schicksal widmet sich nun auch dieser Podcast in dem Frau Al-Taha selbst zu Wort kommt. Wie in dem Buch erzählt sie nicht nur von der Flucht an sich, sondern auch über den Verlust von Heimat und Familie.
„Die Geschichte von Rauda Al-Taha hat mich tief beeindruckt,“ so Doris Schröder-Köpf. „Mit poetischen Worten und kraftvollen Texten beschreibt sie dramatische Geschehnisse und lässt uns an ihrem persönlichen Schicksal teilhaben. Und sie zeigt, dass jede Flucht immer auch eine unermesslich menschliche Tragödie ist, auf die sich niemand leichtfertig einlässt.“
„Wer sich mit Migration beschäftigt, hat es oft mit trockenen Zahlen und Statistiken zu tun,“ ergänzt Dr. Anna Haut, wissenschaftliche Leiterin des Museums Friedland. „Rauda Al-Taha erzählt uns ihre Geschichte aus erster Hand. Diese Perspektive ist von unschätzbarem Wert, wenn es darum geht, zu verstehen, was Menschen auf der Flucht bewegt.“
Der Podcast kann sowohl auf der Webseite des Museums als auch in den gängigen Streaming-Portalen, wie iTunes, Spotify, Google Podcasts, AmazonMusic, Podcast.de, TuneIn gehört und heruntergeladen werden. Die zweite Folge können Sie hier als Mp3-Datei herunterladen werden.
Wer die ganze Fluchtgeschichte von Rauda Al-Taha lesen möchte, kann diese unter migrationsbeauftragte@stk.niedersachsen.de beziehen. Die 110 Seiten starke Broschüre enthält neben der deutschen Übersetzung auch den arabischen Originaltext sowie private Fotos und Zeichnungen.
Das als außerschulischer Lernstandort anerkannte Museum Friedland wurde 2016 eröffnet. Es erforscht, sichert, präsentiert und vermittelt die Geschichte und Gegenwart des Grenzdurchgangslagers Friedland. Wechselausstellungen lenken in historischer und gegenwartsorientierter Perspektive zudem den Blick auf die vielschichtigen Prozesse von Abschied, Ankunft und Neubeginn im Allgemeinen sowie von Migrationspolitik, gesellschaftlicher Teilhabe, Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten, Kriegsfolgen, Menschenrechten und Asyl im Speziellen.
Das Museum Friedland ist mittwochs bis sonntags zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Gemäß der aktuellen niedersächsischen Corona-Verordnung ist für den Besuch der Nachweis eines aktuellen (max. 24 Std. alt) negativen Coronatests nötig. Für alle Fragen rund um den Besuch im Museum Friedland ist der Besucherservice telefonisch unter 05504/8056-200 oder per E-Mail unter besuch@museum-friedland.de zu erreichen.
Museum Friedland
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