Unter dem Motto „Wiesen und Wald statt Asphalt“ beteiligte sich der BUND Thüringen heute an einer bundesweiten Protestaktion gegen überzogene Straßenbauprojekte. Konkret demonstrierten seine Mitglieder gemeinsam mit einer örtlichen Bürgerinitiative gegen die geplante Ortsumgehung Obermaßfeld-Grimmenthal als Sinnbild für überzogene Verkehrsplanungen in Thüringen und Deutschland. Der Verband fordert stattdessen Investitionen in zukunftsfähige Mobilitätskonzepte im Personennahverkehr und eine Mobilitätsgarantie für alle Thüringerinnen und Thüringer.

Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen: „Nur mit einer sozial- und umweltverträglichen Mobilität können wir die Abhängigkeit vom Auto durchbrechen. Dafür braucht es nicht weniger als einen politischen Paradigmenwechsel: Wir wollen nachhaltige Mobilität, umweltfreundlich, ressourceneffizient, leise, barrierefrei und bezahlbar. Was wir nicht mehr brauchen sind weitere, neue Straßenkilometer, die wertvolle Natur zerstören und zusätzlichen Verkehr anreizen.“

Straßenbauprojekte wie in Obermaßfeld-Grimmenthal seien aus Sicht des Verbandes weder notwendig noch zeitgemäß. Die geplante Ortsumgehung käme als sogenannter „Ersatzneubau“ harmlos daher, bedeute jedoch eine weitere Querung des Werratals. Die Konsequenzen seien die Zerschneidung der Landschaft und der Verlust von Lebensräumen geschützter Tier- und Pflanzenarten. Mit einer Unterschriftenaktion protestieren auch die Einwohnerinnen und Einwohner gegen den drohenden Verlust eines Naherholungsgebietes.  

Bednarsky: „Die Ortsumgehung steht sinnbildlich für die vielen überteuerten und unnötige Straßenbauprojekte, die effektiven Natur- und Klimaschutz in Thüringen und Deutschland verhindern.“

Bei der aktuellen Verkehrsbelastung von maximal 2.400 Fahrzeugen pro 24 Stunden sei die geplante Ortsumgehung Obermaßfeld-Grimmenthal aus Sicht des BUND Thüringen völlig überzogen und trage nicht zu mehr Mobilität für die Einwohnerinnen und Einwohner bei.

„Der verkehrstechnische Bedarf für die Ortsumgehung Obermaßfeld bei Meiningen ist, wie bei vielen anderen Straßenbauprojekten in Thüringen schlichtweg nicht gegeben“, so Bednarsky. „Statt Milliarden von Euro in unser ohnehin bereits gut ausgebautes Straßennetz zu stecken, sollte der Freistaat in eine Mobilitätsgarantie für alle Thüringerinnen und Thüringer investieren. Wir brauchen ein flächendeckendes ÖPNV-Angebot, welches alle Thüringer Orte im Halbstunden-Takt anbindet.“

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