Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) und colorswell handmade design – beides Münchner Initiativen – geben heute, zum Tag der Ozeane, ihre Kooperation bekannt. Diese steht unter dem Motto „FÜR MEER LEBEN“. Zusammen produzieren und designen die Partner ein stylisches Armband – in limitierter Auflage – aus Fischernetz. Jedes Jahr gelangen laut Schätzungen 5000 bis 10000 Fischernetze oder Netzteile neu in die Ostsee. Diese sogenannten Geisternetze stellen eine große Gefahr für die Artenvielfalt dar, da sich Meerestiere in den herrenlosen Netzen verheddern und qualvoll sterben können. Die Aufgabenverteilung in der Kooperation ist klar geregelt: Die Münchner Delfinschützer bergen das Fischernetz gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Ostsee. colorswell haucht dem einst im Meer treibenden Gefahrenherd dann neues Leben ein. Das daraus entstehende Accessoire ist am Handgelenk ein unmissverständliches Statement für den dringend notwendigen Schutz unserer Meere, insbesondere der Ostsee.

Geisternetze sind eine Gefahr für die Meereswelt

Die GRD birgt seit Ende 2019 in Kooperation mit der Tauchbasis Prora Geisternetze vor Rügen aus der Ostsee. Sie werden bei ihrer wichtigen Mission von den Teilnehmern der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt. Bei Geisternetzen handelt es sich um Fischernetze, die absichtlich zurückgelassen oder verloren, im Meer zu tödlichen Fallen werden, weil sie dort „weiterfischen“. Sie stellen eine bisher unterschätzte Gefahr für die marine Biodiversität in der Ostsee dar, insbesondere für den laut Rote-Liste-Zentrum vom Aussterben bedrohten Ostsee-Schweinswal.

Zusätzlich bestehen die Geisternetze aus verschiedenen Kunststoffen und reichern die Ostsee zunehmend mit Plastik und Mikroplastik an. Die daraus resultierenden Folgen sind für Fauna, Flora und uns Menschen noch ungewiss. Für das Armband verwendet colorswell ein ca. 800 Kilogramm schweres Geisternetz, das die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation gemeinsam mit der Tauchbasis Prora im Juli 2020 aus der Ostsee geborgen hat. Ziel der „FÜR MEER LEBEN“- Kampagne ist es, auf diese menschengemachte Bedrohung aufmerksam zu machen, Geisternetze zu bergen und damit für die Meereswelt unschädlich zu machen.

Warum ein Armband aus Geisternetzen?

Das Recycling der Fischernetze stellt sich aufgrund verschiedenster Mischstoffe und anderer Bestandteile als aufwendig und fast unmöglich dar. Beim Verbrennen der Netze gehen scheinbar nutzlose Werkstoffe gänzlich verloren. Deswegen entschieden GRD und colorswell sich ganz bewusst zum Upcycling der alten Netze, denn wertvolle Ressourcen lassen sich wieder nutzen und in nachhaltige Armbänder aufbereiten.

„Es liegt uns sehr am Herzen, vermeintlich ausgediente Materialien wieder zurück in den Wertstoffkreislauf aufzunehmen und ihnen damit wieder einen Wert zu geben“, sagt Stephanie Drach, Gründerin von colorswell. „Denn die Ressourcen, um aus Altem Neues zu machen, sind vorhanden, wir müssen sie nur nutzen. Zudem ist diese Philosophie auf viele andere Bereiche im Leben übertragbar und das möchten wir vermitteln.“

Das seit 2015 existierende Münchner Start-up fertigt die Armbänder in liebevoller Handarbeit zu einzigartigen Statement-Armbändern, die eine Geschichte erzählen und am Handgelenk eine Bekenntnis zum Meeresschutz darstellen. Jedes dieser Armbänder erinnert an die Geisternetze, die in der Ostsee eine Gefahr für die Meereslebewesen sind. Dieses spezielle Armband „FÜR MEER LEBEN“ stellt colorswell als Sonderedition anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Münchner Delfinschutzvereins in limitierter Stückzahl her.

Gemeinsam stärker

„Wir freuen uns sehr, dass colorswell unsere Mission unterstützt“, sagt Verena Platt-Till, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin bei der GRD. „Auch für uns ist es schön zu sehen, wenn aus den gefährlichen Geisternetzen noch etwas Positives entsteht. Wir möchten damit gemeinsam ein klares Statement setzen. Noch besser wäre es natürlich, wenn die Netze erst gar nicht in die Ostsee eingetragen würden – hier ist allerdings die Politik gefragt.“

Die GRD und colorswell vereint der Wunsch, die Ozeane und ihre Bewohner besser vor menschlichen Einflüssen zu schützen und damit einen wichtigen Beitrag für die bedrohten Meeresökosysteme zu leisten. Die Kooperationspartner lernten sich 2019 auf dem Heldenmarkt in München kennen und seither unterstützt colorswell mit dem Verkauf ihrer Accessoires die wichtige Arbeit der Gesellschaft zur Rettung der Delphine, insbesondere die Geisternetzbergungen in der Ostsee.

Informationen zu colorswell:

colorswell ist ein junges Unternehmen, welches durch ein BeachCleanUp in Portugal entstanden ist. Stephanie Drach und Sebastian Ohmayer sammelten 2015 Unrat an den schmutzigen Ufern der Atlantikküste und stießen dabei auf viele farbige Seile und Fischernetze.
Aus einem dieser Seile wurde ein Armband, welches als Erinnerung an diese Erfahrung gedacht war. Rückblickend war das erste Upcycling-Accessoire geboren und viele weitere sollten noch folgen.
Aber nicht nur Upcycling, sondern Aufklärung und ein nachhaltiger Unternehmensstil, sollte das Ziel des Start-Ups werden. Und so wurde es zur Aufgabe von colorswell an den Stränden Europas Fischernetze und Seile zu sammeln und aus diesem Überbleibsel der Fischer, Boote und Schiffe neue Accessoires zu designen.

 

Über den Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.

2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.

Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.

Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.

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