Stephan Zirpel, Fachbereichsleiter Naturschutz Deutschland beim WWF Deutschland kommentiert: „Drei Dürrejahre in Folge haben das Land dramatisch verändert: Selbst in Flussauen sinkt der Grundwasserspiegel bedrohlich, Feuchtgebiete und zahllose Kleingewässer in der Landschaft trocknen aus, ganze Bestände von Amphibien wie Frösche und Unken verschwinden. Deswegen ist es so wichtig, dass die Wasserstrategie nun auch den Rückhalt von Wasser in der Landschaft in den Blick nimmt. Das heißt zum Beispiel Grabensysteme anzupassen oder Feuchtgebiete wiederzuvernässen. Ein intakter Wasserhaushalt ist die beste Versicherung gegen künftige Dürreschäden. Je stabilerer der Wasserhaushalt ist, desto widerstandsfähiger sind Flüsse, Seen und Feuchtgebiete in Trockenperioden.
Nachhaltiges Wassermanagement muss aber dringend als Querschnittsthema in die Land- und Forstwirtschaft integriert werden. Momentan entziehen Entwässerungsgräben dem Wald das Wasser, es fehlt an gesunden Böden als natürliche Wasserspeicher. Hier muss die nächste Bundesregierung dringend nachlegen: Auch Förderprogramme wie die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) oder eine künftige Bundeswaldprämie müssen einen intakten Wasserhaushalt unterstützen, statt ihn zu schädigen.
Begrüßenswert ist das Anliegen der Wasserstrategie, das Verursacherprinzip konsequenter anzuwenden. So tragen Wasserentnahmeentgelte zu einer größeren Wertschätzung von Wasser bei. Wir brauchen künftig mehr ökonomische Anreize für den sorgsamen Umgang mit den Wasserressourcen. Beregnungswasser zum Schleuderpreis oder ganz umsonst zu nutzen ist mit dem Verursacherprinzip nicht vereinbar.“
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