„Damit der Waldrapp sich als wilder Kulturfolger bei uns zu Hause fühlt, muss er sein altes Verhalten, nämlich das Wegziehen im Winter, erst wieder erlernen“, sagt Professor Dr. Klaus Hackländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung. Der Wildtierbiologe weiß: „Findet der junge Waldrapp nicht im ersten Lebensjahr die Zugroute zu seinem Winterquartier in der Toskana, fällt das Lern-Zeitfenster zu und er wird es nie schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen.“
Um den Flug jedes einzelnen Geronticus eremita genau verfolgen zu können, tragen die Waldrappe während des Fluges kleine Rucksacksender. „Wir unterstützen die Besenderung und hoffen bei jedem Vogel, dass alles gut geht“, sagt Professor Hackländer. Stromleitungen können den Vogeltod bedeuten, aber auch schlechte Witterungsbedingungen oder illegaler Abschuss über einem Mittelmeerland, der noch immer erfolgt! Partner der Deutschen Wildtier Stiftung ist der Tiergarten Schönbrunn in Wien und das österreichische Waldrappteam. „Hier wurde bereits die 11. Kükengeneration per Hand aufgezogen und später in die Wildbahn entlassen“, so Hackländer. Aber inzwischen gibt es im Rahmen des Projektes auch schon wild lebende Waldrappe, die in Brutgebieten in Bayern, Salzburg und Baden-Württemberg brüten. In diesem Jahr sieht es gut aus. So sind in den Nischen der Burgmauer in Burghausen 16 Küken in fünf Nestern geschlüpft. Währenddessen wird in Überlingen am Bodensee in drei Nestern noch auf den Eiern gebrütet. Aber auch dort werden bald die ersten Küken schlüpfen. „Sind sie wohlauf, sind wir unserem Ziel, den wunderbaren Waldrapp zu etablieren, wieder einen Schritt näher“, so Hackländer.
Verfolgen Sie unsere Arbeit für den Waldrapp unter www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/waldrapp-navigationstraining-fuer-zugvoegel und bei unseren Partnern auf www.waldrapp.eu. sowie www.zoovienna.at/natur-und-artenschutz/waldrapp/.
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