Im Warenhandel sank der positive Saldo im Berichtsmonat gegenüber März um 6,2 Mrd € auf 16,7 Mrd €. Dabei gaben die Warenausfuhren stärker nach als die Wareneinfuhren.
Bei den „unsichtbaren“ Leistungstransaktionen verminderte sich der Überschuss im April um 2,5 Mrd € auf 4,6 Mrd €. Maßgeblich dafür war der Rückgang der Nettoeinnahmen bei den Primäreinkommen um 3,8 Mrd € auf 6,5 Mrd €. Dahinter standen insbesondere höhere Dividendenzahlungen an Gebietsfremde für Wertpapierengagements. Dagegen stieg der Aktivsaldo in der Dienstleistungsbilanz leicht um 0,7 Mrd € auf 2,1 Mrd €. Die Ausgaben sanken stärker als die Einnahmen, auch weil die Aufwendungen für sonstige unternehmensbezogene Dienste sowie für Telekommunikations-, EDV- und Informationsdienstleistungen kräftiger nachgaben als die Einkünfte daraus. Zudem verminderte sich das Defizit bei den Sekundäreinkommen um 0,6 Mrd € auf 3,9 Mrd €, wobei vor allem geringere Ausgaben der nichtstaatlichen Sektoren eine Rolle spielten.
Mittelabflüsse im Wertpapierverkehr
Im April 2021 stand die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten weiterhin im Zeichen der Coronavirus-Pandemie, aber auch sich teils aufhellender Wachstumsaussichten. Vor diesem Hintergrund schloss der grenzüberschreitende Wertpapierverkehr Deutschlands mit Netto-Kapitalexporten von 25,4 Mrd € (nach Netto-Kapitalimporten von 4,9 Mrd € im März). Inländische Investoren nahmen ausländische Wertpapiere für 15,2 Mrd € in ihre Portfolios auf. Sie kauften in allen Anlageklassen ausländische Titel. Insbesondere erwarben sie Investmentzertifikate (9,3 Mrd €), aber auch Anleihen (2,6 Mrd €), Aktien (2,1 Mrd €) sowie Geldmarktpapiere (1,3 Mrd €). Bei den Anleihen fragten sie vor allem auf Fremdwährung lautende Titel nach, während sie sich von auf Euro lautenden Langläufern per saldo trennten. In umgekehrter Richtung gaben ausländische Anleger deutsche Wertpapiere für 10,2 Mrd € ab. Sie reduzierten vor allem ihren Bestand an deutschen Schuldverschreibungen (9,4 Mrd €), und zwar sowohl an Anleihen (5,7 Mrd €) als auch an Geldmarktpapieren (3,8 Mrd €). Dabei trennten sie sich von öffentlichen Anleihen und erwarben Langläufer privater deutscher Emittenten. Aktien hiesiger Unternehmen veräußerten sie für 2,4 Mrd €, während sie Investmentzertifikate in Deutschland für 1,6 Mrd € erwarben.
Im Bereich der Finanzderivate waren im April erneut Netto-Kapitalexporte zu verzeichnen, und zwar in Höhe von 4,7 Mrd €.
Bei den Direktinvestitionen kam es im April zu Netto-Kapitalimporten von 7,3 Mrd € (nach Netto-Kapitalexporten von 21,7 Mrd € im März). Ausländische Investoren führten verbundenen Unternehmen in Deutschland im Ergebnis 7,4 Mrd € an Direktinvestitionsmitteln zu. Sie erhöhten ihr Beteiligungskapital um 1,6 Mrd € und stellten über konzerninterne Kredite 5,8 Mrd € bereit. Inländische Unternehmen vergaben per saldo Direktinvestitionsmittel von 0,1 Mrd € an das Ausland. Einer Aufstockung ihres Beteiligungskapitals an ausländischen Niederlassungen um 5,3 Mrd € stand eine im Ergebnis negative Kreditvergabe an verbundene Unternehmen im Ausland in annähernd gleicher Höhe (5,2 Mrd €) gegenüber.
Im übrigen statistisch erfassten Kapitalverkehr, der Finanz- und Handelskredite (soweit diese nicht zu den Direktinvestitionen zählen), Bankguthaben und sonstige Anlagen umfasst, kam es im April per saldo zu Netto-Kapitalimporten von 9,9 Mrd € (nach Netto-Kapitalexporten von 20,5 Mrd € im März). Über die Konten der Bundesbank ergaben sich ebenfalls Netto-Kapitalimporte (14,5 Mrd €). Verantwortlich waren die um 57,3 Mrd € gesunkenen TARGET2-Forderungen gegenüber der EZB; die Einlagen Gebietsfremder bei der Bundesbank nahmen ebenfalls ab, jedoch in geringerem Umfang. Auch die Dispositionen der Unternehmen und Privatpersonen (3,1 Mrd €) und des Staates (2,6 Mrd €) führten per saldo zu Mittelzuflüssen aus dem Ausland. Die monetären Finanzinstitute (ohne Bundesbank) wiesen hingegen Netto-Kapitalexporte von 10,3 Mrd € aus.
Die Währungsreserven der Bundesbank sanken im April – zu Transaktionswerten gerechnet – leicht um 0,3 Mrd €.
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