Wir gehen davon aus, dass der Offenmarktausschuss das Zielband für den Leitzins bei 0-0,25 Prozent belassen wird. Außerdem erwarten wir, dass der Ausschuss das Volumen der Anleiheankäufe von insgesamt 120 Milliarden US-Dollar pro Monat beibehält (80 Mrd. US-Dollar für Staatsanleihen und 40 Mrd. US-Dollar pro Monat für Agency Mortgage Backed Securities).
Die jüngsten Äußerungen wichtiger FOMC-Mitglieder (Kaplan, Harker) deuten jedoch darauf hin, dass die FED während der kommenden Sitzung eine Tapering*-Diskussion anstoßen könnte. Wir glauben nicht, dass Jerome Powell während der Pressekonferenz Hinweise auf die Debatte im Ausschuss preisgeben wird. Die Protokolle dieser Juni-Sitzung werden aufschlussreich sein. Powell wird wahrscheinlich betonen, dass ein Tapering verfrüht ist, da die Federal Reserve noch weit davon entfernt ist, „substanzielle weitere Fortschritte“ zu erzielen. Gründe hierfür sind die aufeinanderfolgenden negativen Überraschungen beim Wachstum der Beschäftigungszahlen ohne Landwirtschaft im Mai und April.
Um einen ausgewogenen Ton zu treffen, wird Jerome Powell die zurückhaltende Forward Guidance für die Zinsen bekräftigen. Daher glauben wir nicht, dass die Medianprognose für den Leitzins Ende 2023 eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte zeigen wird.
Was die Wirtschaftsprognosen betrifft, so glauben wir, dass der FOMC das Wachstum und die Inflation im Jahr 2021 aufgrund der positiven Indikatoren, die seit der letzten Sitzung im März veröffentlicht wurden, anheben wird. Für 2022 und 2023 sehen wir keine wesentlichen Änderungen, insbesondere für die Inflationsprognosen. Wir gehen davon aus, dass der FED-Vorsitzende während der Pressekonferenz bekräftigen wird, dass die hohe Inflation größtenteils vorübergehende Faktoren widerspiegelt.
Zusammenfassend glauben wir, dass die FED versuchen wird, eine Botschaft zu vermitteln, d. h. ihren akkommodierenden** geldpolitischen Kurs trotz neuer Diskussionen über ein schrittweises Tapering beizubehalten.
Wir glauben nicht, dass dieses Treffen einen signifikanten Einfluss auf die Zinsen haben wird, aber es könnte zu einer moderat steileren der US-Zinskurve führen.
* Tapering ist die Verlangsamung des Ankaufs von Vermögenswerten und führt zur theoretischen Umkehrung einer Politik der quantitativen Lockerung (QE), die von einer Zentralbank zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums umgesetzt wird, nachdem die QE ihre gewünschte Wirkung der Stimulierung und Stabilisierung der Wirtschaft erzielt hat. Wie bei den meisten, wenn nicht sogar allen, Konjunkturprogrammen wird versprochen, dass die QE-Politik rückgängig gemacht wird, sobald die Verantwortlichen zuversichtlich sind, dass das gewünschte Ergebnis, in der Regel ein sich selbst tragendes Wirtschaftswachstum, erreicht wurde. Die Rückabwicklung von QE ist eine theoretische Möglichkeit, die auf diesen Versprechungen basiert, aber von den Zentralbanken, die QE eingeführt haben, noch nie erfolgreich durchgeführt wurde.
** sich anpassend, sich einfügend
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