Kongresseröffnung: Morgen beginnt der 8. Interprofessionelle Gesundheitskongress von Springer Pflege und Springer Medizin | Sepsistherapie am Universitätsklinikum Dresden: Bruchstellen in der Kommunikation vermeiden | Neun kostenfreie Live-Webinare bis zum 25. Juni 2021

Bei der Therapie der Sepsis, im Volksmund auch Blutvergiftung genannt, muss es schnell gehen: Die erste Stunde nach der Diagnose ist ausschlaggebend – deshalb auch die „Golden hour of shock“ genannt. „Zwischen Anfangsverdacht, Diagnosestellung, Anordnung der Therapie und Beginn der Therapie darf nicht viel Zeit vergehen, auch wenn verschiedene Berufsgruppen an dieser Kette beteiligt sind“, betont Marco Reinhardt, Fachkrankenpfleger für Intensivmedizin und Leiter einer Intensivstation am Universitätsklinikum Dresden. „Denn je früher Antibiotika gegeben und weitere Maßnahmen eingeleitet werden, desto höher sind die Überlebenschancen.“ Wie die schnelle Kommunikation auf der Intensivstation gelingen kann, darüber wird der Intensivpfleger auf einem Webinar im Rahmen des 8. Interprofessionellen Gesundheitskongresses am 25. Juni 2021 berichten. Morgen wird der Kongress eröffnet. Ausrichter sind Springer Medizin und Springer Pflege, auf dem Programm stehen neun kostenfreie Live-Webinare.

Die Sepsis ist wie ein Schlaganfall oder Herzinfarkt ein medizinischer Notfall, allerdings weniger bekannt. Die Blutvergiftung gilt als schwerste Verlaufsform einer Infektion, dabei schädigt eine überschießende körpereigene Abwehrreaktion Gewebe und Organe. Mit etwa 75.000 Todesfällen pro Jahr ist die Sepsis mittlerweile die dritthäufigste Todesursache in Deutschland. Auch viele Corona-Patienten sind letztlich an dieser globalen Entzündungsreaktion des Körpers gestorben. Reinhardt schätzt, dass mindestens ein Drittel der Patienten bei ihm auf der Intensivstation an einer Sepsis leiden. „Um Bruchstellen in der Kommunikation zum Beispiel zwischen einer Ärztin, die eine Antibiotika-Therapie anordnet, und einem Pfleger, der sie anhängt, zu vermeiden, legen wir Wert auf eine mündliche Rückkopplung“, berichtet der Intensivpfleger. „Denn wenn eine Therapie in der Kurve steht, heißt das noch lange nicht, dass sie auch appliziert ist.“ Ein „Okay, gemacht!“ soll sicherstellen, dass die Behandlung reibungslos und schnell beginnt – eine einfache Maßnahme mit großer Wirkung.

In dem Webinar des Universitätsklinikums Dresden – Premiumpartner des Kongresses – wird es außerdem um ein zweites Best-Practice-Beispiel aus der Notfallmedizin gehen, nämlich um die Lyse-Therapie bei Schlaganfall. Hauptsponsor des Kongresses ist wie in den Jahren zuvor wieder Brystol Myers Squibb. Zum ersten Mal ist der Interprofessionelle Gesundheitskongress Teil des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit, der vom 15. bis 17. Juni 2021 als Pilotprojekt des Senats Berlin mit 500 Teilnehmenden live vor Ort stattfinden darf.

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