Nicht jeder kann sich eine große Solaranlage aufs Dach setzen. Mit Stecker-Solargeräten bieten sich für Mieter*innen und Wohnungseigentümer*innen aber Alternativen der Stromerzeugung für den Balkon oder die Terrasse.

Viele Namen, ein Prinzip der Stromerzeugung

Die Bezeichnung von Stecker-Solargeräten ist vielfältig: Balkonmodule, Mini-Solaranlage, Plug-&-Play-Solaranlage oder Balkonkraftwerk. Allen gemein ist, dass sie im technischen Sinn Strom erzeugende Haushaltsgeräte für den Eigenbedarf sind und maximal 600 Watt elektrische Leistung erzeugen. Sie können von Privatpersonen selbst angebaut, angeschlossen und genutzt werden. Balkonbrüstungen, Außenwände, Dächer, Terrassen und Gärten kommen zum Aufbau oder Anbringen in Frage. Die Geräte setzen sich aus Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter zusammen, der den Gleichstrom der Solaranlage in 230-Volt-Wechselstrom für Haushaltsgeräte umwandelt. So fließt der selbsterzeugte Strom in die Steckdose am Balkon und versorgt von dort ganz einfach Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine.

Stecker-Solargeräte bestehen aus ein oder zwei Solarmodulen. Ein Modul hat die Größe von zwei kleineren Fußabtreter-Matten und generiert eine Leistung von bis zu 300 Watt. „Gerade jetzt, wo Homeoffice attraktiver wird und der Stromverbrauch im Haushalt steigt, bieten Stecker-Solargeräte auch Mieter*innen die Möglichkeit, Solarstrom selbst zu nutzen und so einen eigenen Beitrag zur Energiewende – auch in der Stadt – zu leisten“, informiert Lorenz Bücklein, Energiereferent der Verbraucherzentrale Sachsen.

Checkliste zur Nutzung von Stecker-Solargeräten:

  1. Erlaubnis: Für Miet- und Eigentumswohnungen bedarf es der Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft, um Solarmodule an der Brüstung oder Hauswand anbringen zu können.
  2. Kauf: Kaufen Sie nur steckfertige Geräte und achten Sie auf die Einhaltung des Sicherheitsstandards der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS 0001:2019-10).
  3. Montage: Den besten Ertrag liefern Module, die unverschattet zur Südseite ausgerichtet sind. Die Geräte müssen sturmfest montiert sein.
  4. Anmeldung und Betrieb: Stecker-Solargeräte sind beim örtlichen Stromnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur (Marktstammdatenregister) anzumelden.

Passend dazu veranstaltet die Verbraucherzentrale Sachsen am 21. Juni ein Webseminar zum Thema. Egal ob am Balkongeländer, auf der Terrasse oder an der Hauswand: Energieexperte Thomas Seltmann zeigt, wie mit einem Steckersolar-Gerät eigener Strom für zuhause gewonnen werden kann und wann sich das lohnt.

Online-Vortrag
„Solarstrom von Balkon und Terrasse – Mit kleinen Investitionen unabhängiger vom Energiepreis“
[In Kooperation mit dem Projekt MAtchUP der Landeshauptstadt Dresden]
21. Juni um 18.30 Uhr
Anmeldung unter:
www.verbraucherzentrale-sachsen.de/sonne

Über uns:

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet das größte unabhängige Beratungsangebot zum Thema Energie in Deutschland. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher*innen mit derzeit über 650 Energieberater*innen und an mehr als 900 Standorten in eine energiebewusste Zukunft. Jedes Jahr werden mehr als 145.000 Haushalte zu allen Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien. Die durch die Beratungen eines Jahres bewirkten Energieeffizienzmaßnahmen führen zu einer Einsparung an Energie, die einem Güterzug von über 100 km Länge voller Steinkohle entspricht.

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