Nach Ansicht des Studienautors Prof. Dr. Andreas Oehler, Universität Bamberg, liegen der Beurteilung vorhandenen Finanzwissens häufig unpassende Maßstäbe zugrunde. So ist es seiner Meinung nach falsch, aus fehlendem Verständnis von Fachbegriffen wie zum Beispiel „Bruttoentgeltumwandlung“ einen besorgniserregenden Mangel an Finanzbildung unter Jugendlichen abzuleiten. Nicht so sehr zahlreiches Detailwissen, sondern exemplarische Aspekte und vor allem eine Meta-Bildung seien eher zielführend. In der Regel gehe es darum zu lernen, wie man Expertise findet, ohne selbst Experte werden zu müssen.
Zu einer solchen Metabildung gehören nach seiner Auffassung auch Bausteine, mit denen Entscheidungssituationen grundsätzlich gelöst werden können. Als Beispiele nennt er die Recherche und Bewertung von geeigneten Informationsquellen und die Übertragung von Entscheidungswegen auf unterschiedliche Beispiele. Dabei sollten „Informationslotsen“ Unterstützung leisten. Das können Verbraucherzentralen, Lehrer und unabhängige Experten sein. Längst seien in lebenswichtigen Bereichen wie der Daseinsvorsorge die Grenzen der Individualisierung erreicht. Ohne eine solche Meta-Bildung und die „kollektive Dimension“ der Verbraucher werde in vielen Konsumbereichen die nötige „Passung“ nicht erreicht.
Einen Beitrag zu situativer Finanzbildung würde auch das Online-Dashboard zur Altersvorsorge liefern, das im Rahmen der Studie vorgeschlagen wird. Es soll zum Beispiel gut verständliche Informationen zur Funktions- und Wirkweise der verschiedenen Produktformen im Portfolio des Nutzers enthalten.
Die gesamte Studie und ein Management Summary stehen auf den Webseiten des DIA zum Download zur Verfügung.
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