Sich einsetzen für Menschen, die nicht allein zurechtkommen: Rechtliche Betreuerinnen und Betreuer kümmern sich um die Belange der Menschen, die aufgrund von Alter, Krankheit, Behinderungen oder psychischen Einschränkungen die für sie wichtigen Entscheidungen nicht mehr allein treffen können. Rund 22.000 rechtliche – also vom Gericht bestellte – Betreuungen gibt es derzeit in der Region Hannover, gut die Hälfte davon liegt in den Händen von nahen Familienangehörigen der betreuten Personen. Etwa 11.000 Betreuungen haben Berufsbetreuerinnen sowie ehrenamtliche Betreuer übernommen. „Es gibt leichtere Betreuungsfälle, wie zum Beispiel ein älterer Mensch im Seniorenheim, der nur hin und wieder Hilfe bei einem Antrag oder bei medizinischen Entscheidungen braucht. Diese übernehmen in der Regel eher Ehrenamtliche. Bei schwereren Fällen, in denen mehr Verantwortung übernommen werden muss, ist es sinnvoller, Berufsbetreuer mit dem nötigen beruflichen Vorwissen einzusetzen, wie zum Beispiel Sozialpädagogen oder Juristinnen“, erklärt Frauke Brinkmann, Leiterin des Teams Betreuungsangelegenheiten der Region Hannover.

Bedarf bleibt hoch – Nachwuchs fehlt

Der Bedarf an Unterstützung durch rechtliche Betreuung bleibt hoch und steigt zunehmend. Gleichzeitig stagniert oder sinkt sogar die Zahl der Betreuerinnen und Betreuer. So gibt es derzeit 270 Betreuerinnen und Betreuer in der Region Hannover, die die rechtliche Betreuung haupt- oder nebenberuflich ausüben. Das sind nur knapp 40 mehr als im Jahr 2015. Fast ein Drittel – rund 100 Personen – sind im Alter von 60 bis 79 Jahren. Bei den ehrenamtlichen Betreuern ist der Altersdurchschnitt noch deutlich höher: Von den aktuell 250 Betreuern sind 150 älter als 60 Jahre. Im Jahr 2015 gab es regionsweit noch 326 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer. „Der Nachwuchs fehlt – wir brauchen dringend neue Interessierte!“, sagt Brinkmann.

So funktioniert‘s

Bürgerinnen und Bürger, die sich für die Tätigkeit als Berufsbetreuer/in oder als ehrenamtliche Betreuer/Betreuerin interessieren, können Kontakt zu der Region Hannover aufnehmen. Das Team Betreuungsangelegenheiten beantwortet gern alle Fragen und informiert zum geeigneten Profil, Aufgaben, Rechten und Pflichten als Betreuerin oder Betreuer. Im nächsten Schritt werden die Bewerberinnen und Bewerber zum Gespräch eingeladen, in dem gemeinsam geschaut wird, ob der persönliche und berufliche Hintergrund für die Aufgabe geeignet sind. Ist das der Fall, steht der Tätigkeit als Betreuerin/Betreuer nichts mehr im Weg. „Es ist eine wichtige Aufgabe, die Region sowie die Betreuungsvereine in der Region unterstützen die Betreuerinnen und Betreuer in ihrem Wirken und sind immer ansprechbar“, sagt Frauke Brinkmann.

Kontakt: Team Betreuungsangelegenheiten der Region Hannover, Marktstraße 45,
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