Im Vergleich mit anderen deutschen Urlaubsregionen und Bundesländern leiden Hamburgs Hotels und Gaststätten besonders stark unter der Corona-Pandemie. Im vergangenen Jahr brachen die Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um mehr als die Hälfte ein, in diesem Jahr sind kaum mehr Gäste zu erwarten. Berlin und andere europäische Großstädte mussten aber sogar noch größere Einbrüche verkraften. Dies zeigt eine Studie des IfW Kiel im Auftrag der Nordakademie-Stiftung. „Das Tor zur Welt öffnet sich nun zwar zaghaft für Gäste, aber Abstandsregeln und Kontaktbeschränkungen bremsen die touristischen Anziehungspunkte der Hansestadt seit Ausbruch der Corona-Pandemie durchgängig aus“, sagt Studienautorin Levke Jessen-Thiesen.

Insbesondere in den Lockdown-Monaten April, Mai, November und Dezember 2020 war der Tourismus in Hamburg lahmgelegt. Der Umsatz mit Übernachtungen und Gastronomie brach in vielen Betrieben um über 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Auf Jahressicht gingen die Umsätze des Beherbergungsgewerbes um 61 Prozent, die der Gastronomie um 31 Prozent zurück. Hamburgs Übernachtungszahlen fielen 2020 im Vergleich zum Vorjahr drastisch um mehr als die Hälfte (minus 56 Prozent). Dies sind die Ergebnisse einer Studie des IfW Kiel im Auftrag der Nordakademie-Stiftung („Die Hamburger Tourismusbranche in der Corona-Krise“).

Noch etwas stärker gingen die Übernachtungszahlen in Berlin zurück (minus 64 Prozent). Andere europäische Großstädte mussten sogar noch höhere Einbrüche verkraften, Wien etwa zählte 85 Prozent weniger Übernachtungen. „Der Tourismus in Städten wie Hamburg hat extrem unter der Corona-Pandemie gelitten“, sagt Jessen-Thiesen. „Während die deutschen Küsten vor allem im Sommer vom innerdeutschen Reiseboom profitieren konnten und können, gibt es nach wie vor wenig Gründe für einen Städtetrip nach Hamburg. Erst wenn Musicals, Konzerte, Großveranstaltungen wie der Hafengeburtstag aber auch Messen und Kongresse wieder ihre alte Anziehungskraft entfalten, kann auch Hamburgs Tourismus wieder an das Vorkrisenniveau anschließen.“

Übernachtungen bleiben 2021 niedrig

Dieses Jahr dürfte für Hamburgs Tourismus daher laut Studie noch nicht die Wende zum Guten bringen. Unter der Annahme, dass Übernachtungen zunächst unter denselben Auflagen erlaubt werden wie 2020 und die Beschränkungen ab November komplett entfallen, dürften die Übernachtungszahlen ähnlich gering ausfallen wie im Vorjahr und 54 Prozent unter dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegen.

„Hamburgs Chance liegt in einer frühen Überwindung der Pandemie, dann könnten die Zahlen auch besser ausfallen. Während an den Küsten das Sommergeschäft den Jahresumsatz dominiert, gibt es in den Städten praktisch keine saisonalen Spitzen. Auch im Herbst oder Winter kann noch ein gutes Geschäft gemacht werden, und es können damit Nachholeffekte eintreten“, so Jessen-Thiesen.

Die Tourismusbranche war vor der Pandemie ein Wachstumsmarkt in Hamburg. Mit fast 8.500 Übernachtungen je 1.000 Einwohner/innen und rund 15 Millionen Übernachtungen insgesamt gehörte die Hansestadt zu den beliebtesten Reisezielen Deutschlands. In den Jahren 2015 bis 2019 stieg die Zahl der Übernachtungen im Mittel jedes Jahr um rund 5 Prozent, Berlin konnte im Vergleich dazu die Übernachtungszahlen jährlich nur um etwa 3,5 Prozent steigern.

Zur Analyse: „Die Hamburger Tourismusbranche in der Corona-Krise“.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Kiel Institut für Weltwirtschaft
Kiellinie 66
24105 Kiel
Telefon: +49 (431) 8814-1
Telefax: +49 (431) 8814-500
http://www.ifw-kiel.de

Ansprechpartner:
Mathias Rauck
Pressesprecher
Telefon: +49 (431) 8814-411
E-Mail: mathias.rauck@ifw-kiel.de
Levke Jessen-Thiesen
Task Force des Präsidenten
Telefon: +49 (431) 8814-293
E-Mail: levke.jessen-thiesen@ifw-kiel.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel