"Es ist schon erstaunlich, wie leichtfertig hier mit der Ausübung der ärztlichen Heilkunst umgegangen wird. Impfen ist eine originäre ärztliche Aufgabe, bei der es um mehr als die Verabreichung eines Impfstoffes geht. Wenn uns die Corona-Pandemie etwas gelehrt hat, dann, dass die Ärztinnen und Ärzte bereit und fähig sind, innerhalb kürzester Zeit einen Großteil der Bevölkerung zu impfen“, stellt BDI Präsidentin Christine Neumann-Grutzeck entschieden fest.
„Selbst als Ärztinnen und Ärzte letztes Jahr Arzneimittelregresse befürchten mussten, falls die bestellten Grippeimpfstoffe nicht verbraucht werden sollten, bestellten viele von ihnen zusätzlich Impfstoff“, stellt BDI-Landesvorsitzender in Rheinland-Pfalz, Dr. Heinz Rauch, fest. Dies zeigt einmal mehr, dass eine optimale Behandlung der Patientinnen und Patienten im Vordergrund steht.
In dieser Situation, in der es nicht an der Impfbereitschaft der Ärztinnen und Ärzte mangelt, sondern an ausreichend Grippeimpfstoff, ist es vollkommen unverständlich, dass eine Krankenkasse ihre Versicherten in Apotheken impfen lassen will. Zudem vorhergehende Modellprojekte mehr als enttäuschend verliefen. So wurden pro teilnehmender Apothekerin und Apotheker in einem vergleichbaren Modellprojekt nicht einmal zwei Impfungen verabreicht – und das in fünf Monaten. Dies zeigt mehr als deutlich, dass die Bürgerinnen und Bürger ein solches Angebot nicht benötigen. Warum die AOK in Rheinland-Pfalz hierfür Gelder der Solidargemeinschaft aufwendet, ist nicht nachvollziehbar.
Jede Impfung ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit des Patienten. Hierbei kann es auch zu Komplikationen, wie etwa allergischen Reaktionen kommen, die schnelles ärztliches Handeln erfordern. Deshalb gehören Impfungen in ärztliche Hand. Es ist völlig überflüssig, hierfür nichtqualifizierte Apothekerinnen und Apotheker einbeziehen zu wollen.
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