Der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend ist bundesweit bildungs- und gesellschaftspolitisch unverzichtbar. Er bewegt und weitet den Blick, er sorgt für Engagement und Veränderung: bei den Menschen, die an ihm teilnehmen, aber auch in der Grünen Branche. „Darum ist es für uns alle bitter, dass es Ausbildungsjahrgänge geben wird, die diese Chance auf Rückenwind wegen der Pandemie nicht hatten“, bedauert Kathrin Muus. Umso wichtiger sei es, so die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend e.V. (BDL), den Berufswettbewerb als eines der größten grünen Fortbildungsprojekte stärker zu unterstützen und ins Bewusstsein zu rücken.

Für den Jugendverband betrifft das die Anerkennung der Sieger und Siegerinnen im selben Maße wie das seit Jahrzehnten gleichbleibende Budget. Aus seiner Sicht gehört der Ausbau der Förderung des Berufswettbewerbs nicht nur in die Wahlprogramme der Parteien, sondern muss auch in der nächsten Koalitionsvereinbarung festgeschrieben werden.

„Die Qualität, die dieses konstruktive Miteinander auf allen Ebenen – vom Kreis bis zum Bundesfinale – möglich macht, ist kein Selbstläufer. Sie gründet sich auf die Erfahrung vieler, auf die ständige Weiterentwicklung des Wettbewerbs selbst wie auf persönlichem und verbandlichem Engagement“, stellt Kathrin Muus klar. Der Berufswettbewerb sei nicht einfach nur die deutsche Jugendmeisterschaft in Weinbau, Tier- und Hauswirtschaft, Forst- und Landwirtschaft, sagt sie. Er sei auch ein Stück Zukunft, weil er Menschen zusammenbringe, die in den Grünen Berufen nachhaltig und gut arbeiten wollen. „Dieser Wunsch verbindet auch im Wettbewerb und sorgt für belastbare Netzwerke, die unsere ganze Branche voranbringen“, so die BDL-Bundesvorsitzende.

Mit rund 10.000 Teilnehmenden ist der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend eins der größten deutschen Bildungsprojekte, das zugleich die Vielfalt der Grünen Berufe ins Blickfeld rückt. Im Wettstreit zeigen die Auszubildenden und Fachschüler:innen aus der ganzen Republik, was technisch geht und wo Hand, Kenntnis und Verstand gefragt sind. Damit tragen sie die beruflichen Anforderungen in die Öffentlichkeit. 2021 musste der Wettstreit Covid-2019-bedingt ausfallen. Da er nur alle zwei Jahre ausgerichtet wird, können die angehenden Fachleute erst im Jahr 2023 wieder starten.

„Der Berufswettbewerb ist ein bundesweites Angebot. Und zwar nicht nur zur Weiterqualifizierung des Berufsnachwuchses. Er ist auch ein Netzwerk von engagierten Richter:innen, Qualitätsbeauftragten und Organisator:innen, der die Grünen Berufe bekannter, greifbare und attraktiver macht – und zwar deutschlandweit“, fasst die BDL-Bundesvorsitzende zusammen. Darum fordert der BDL zum einen eine stärkere Förderung, zum anderen soll der Berufswettbewerb der deutschen Landjugend als fester Bestandteil in die Lehrpläne der Agrarausbildung aufgenommen werden. So steht es im „Grundsatzpapier zu Ausbildung, Fortbildung und Studium im Agrarbereich“, das der größte Jugendverband im ländlichen Raum Ende 2020 verabschiedet hat.

Den Berufswettbewerb der deutschen Landjugend gibt es seit 1953. Er wird alle zwei Jahre von BDL, Deutschem Bauern- und Deutschem LandFrauenverband mit ihren Landesverbänden sowie der Schorlemer Stiftung veranstaltet. Vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft sowie der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert, lenkt er den Blick der Öffentlichkeit auf die Grünen Berufe und die ländlichen Räume.

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