„Wer nach der Erstimpfung mit AstraZeneca bei der Zweitimpfung auf einen sogenannten mRNA-Impfstoff umsteigen will, kann problemlos im Impfzentrum umbuchen“, erklärt der ärztliche Leiter Dr. Erich Wranze-Bielefeld und reagiert damit auf eine neue Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO). „Wir fragen an der Anmeldung nach, ob ein anderer Impfstoff gewünscht wird, eine vorherige telefonische Umbuchung ist nicht nötig. Es wird alles vor Ort beim Impftermin selbst geregelt“, betont Wranze-Bielefeld.

Am Donnerstag wurde der neue Empfehlungsentwurf der STIKO des Robert-Koch-Instituts herausgegeben. Der wesentliche Punkt: Denjenigen, die bei der Erstimpfung den Impfstoff Vaxzevria® der Firma AstraZeneca erhalten hatten, wird nun unabhängig vom Alter für die Zweitimpfung ein mRNA-Impfstoff empfohlen. Das ist das sogenannte heterologe Impfschema, das bisher nur für Personen unter 60 Jahren galt, schildert Wranze-Bielefeld den Hintergrund.

Selbstverständlich könne jeder auf eigenen Wunsch auch bei der Zweitimpfung den Impfstoff der Firma AstraZeneca erhalten (sogenanntes homologes Impfschema), allerdings nach besonderer Aufklärung. Ebenso könne jeder auf eigenen Wunsch auch bei der Erstimpfung einen Vektor-Impfstoff erhalten.

„Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der Impflinge das Angebot der heterologen Impfung – also einen Wechsel des Impfstoffs – annehmen wird. Prinzipiell ist das für das Impfzentrum des Vogelsbergkreises leistbar“, unterstreicht der ärztliche Leiter. „Solange die zugesagten Liefermengen auch eingehalten werden, haben wir kein Problem damit, allen eine Umstellung zu ermöglichen, die dies wünschen.“

Problematisch könne es nur werden, wenn Impfintervalle verkürzt werden, so Wranze-Bielefeld. Laut jüngster STIKO-Empfehlung gibt es keine Veränderung bei den Impfstoffen der Firmen BioNTech (drei bis sechs Wochen) und Moderna (vier bis sechs Wochen). Beim Impfstoff der Firma AsztraZeneca werde das Intervall zwischen Erst- und Zweitimpfung auf neun Wochen verkürzt. „Problematisch ist die Empfehlung, beim Impfstoff-Wechsel ein Intervall von (mindestens) vier Wochen vorzusehen“, gibt Dr. Warnze-Bielefeld zu bedenken. „Würden die Impfintervalle von der ersten Impfung mit AstraZenaca zur zweiten Impfung mit einem mRNA-Impfstoff auf vier Wochen verkürzt, so beträfe das im Vogelsbergkreis potentiell derzeit 3.613 Menschen. Diese Mengen an Impfstoff sind nicht vorrätig, dies könnte das Impfzentrum nicht leisten.“ Im Impfzentrum wurde daher entschieden, dass man bei einem Intervall von neun Wochen bleibt – analog der Empfehlung bei Erst- und Zweitimpfung mit AstraZeneca. „Nur so ist es möglich, alle Impfungen ordnungsgemäß durchzuführen.“

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