„Die Welt hat zunächst intensiver nach Äthiopien geschaut, seit Ministerpräsident Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis 2019 erhalten hat. Es ist jedoch wichtig, genau jetzt nach Äthiopien zu schauen, damit dieser Konflikt nicht – wie so viele auf der Welt – zu einer Vergessene Krise wird, wo die Menschen weitgehend sich selbst überlassen werden“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.
Die Lebensbedingungen in Tigray verschlechtern sich dabei zusehends. So sind beispielsweise 46.000 äthiopische Familien aus der umkämpften Region Tigray in das Nachbarland Sudan geflohen. Zwei der vier Flüchtlingslager in Tigray, in denen eritreische Flüchtlinge Zuflucht gefunden hatten, sind komplett zerstört. Die Bewohner haben sich in andere Landesteile geflüchtet. Es gibt zudem Berichte über Menschenrechtsverletzungen, insbesondere gegen Frauen und junge Mädchen: jeder Tag, an dem sie nicht an einem sicheren Ort verbringen, birgt die Gefahr sexueller Gewalt gegen sie.
Hilfe wird dringend benötigt
Alle vertriebenen Menschen benötigen dringend Hilfe, einschließlich Nahrung, Unterkunft, Gesundheitsversorgung, Wasser und sanitäre Einrichtungen. Dafür braucht es die freie und sichere Bewegung der betroffenen Menschen auf der Suche nach Sicherheit und Hilfe, auch über internationale und nationale Grenzen hinweg, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit. Für seine Nothilfemaßnahmen benötigt der UNHCR 116,5 Millionen US-Dollar. Davon sind allerdings erst 47 Prozent finanziert.
Unterstützungsmöglichkeiten unter:
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