Gruppenphase mit anschließender K.-o.-Runde
Denn wie üblich wird bei dem prestigeträchtigen Großereignis in allen Disziplinen zunächst eine Gruppenphase nach dem Modus „jeder gegen jeden“ ausgetragen, ehe es im K.-o.-Modus weitergeht. Während in den Einzeldisziplinen jeweils 14 Gruppen eingerichtet wurden und sich lediglich die jeweiligen Gruppengewinner*innen für die – mit dem Achtelfinale beginnende – K.-o.-Runde qualifizieren, existieren in den Doppeldisziplinen jeweils vier Gruppen. Im Herrendoppel, im Damendoppel und im Mixed startet die K.-o.-Runde mit dem Viertelfinale, sodass aus jeder Gruppe die besten zwei Duos das Ticket dafür lösen.
Im Unterschied zu anderen Top-Events im Badminton wird bei Olympia der dritte Platz ausgespielt, d. h., die unterlegenen Halbfinalist*innen bestreiten ein „kleines Finale“.
Herreneinzel
Gemäß der Auslosung, die 16 Tage vor Turnierbeginn vorgenommen wurde, steht Kai Schäfer (Weltranglistenplatz 74) in der Gruppe K dem an Position 14 notierten Thailänder Kantaphon Wangcharoen (Weltranglistenplatz 18) und Toby Penty aus England (Weltranglistenplatz 56) gegenüber.
„Das sind zwei interessante Gegner. Ich glaube, mich hätte es schlimmer treffen können. Ich freue mich auf beide Spiele, da ich in beiden Spielen eine Chance habe, zu gewinnen und damit auch weiterzukommen. Die Auslosung hat nichts an meiner Herangehensweise geändert“, zog der 28 Jahre alte Kai Schäfer ein Fazit.
Dameneinzel
Die fünf Jahre jüngere Yvonne Li (Weltranglistenplatz 22) muss sich in der Gruppe E mit der an Nummer 3 gesetzten Lokalmatadorin Nozomi Okuhara (Japan; Weltranglistenplatz 3) sowie der Russin Evgeniya Kosetskaya (Weltranglistenplatz 21) messen. Nozomi Okuhara gewann 2017 bei den Individual-Weltmeisterschaften den Titel und wurde 2019 Vizeweltmeisterin. 2016 hatte sie in Rio de Janeiro die olympische Bronzemedaille geholt. Evgeniya Kosetskaya erspielte sich 2018 bei der Individual-EM Silber.
„Die Auslosung ist hart, aber daran kann man nichts ändern. Man kann sich nur so gut wie möglich vorbereiten“, meint Xu Yan Wang, Bundestrainer Einzel im Deutschen Badminton-Verband (DBV).
Herrendoppel
Die amtierenden Vizeeuropameister Mark Lamsfuß/Marvin Seidel (Weltranglistenplatz 19) spielen in der Gruppe C gegen die an Position drei notierten Chinesen Li Jun Hui/Liu Yu Chen (Weltranglistenplatz 6), die Lokalmatadore Takeshi Kamura/Keigo Sonoda (Japan; Weltranglistenplatz 5) sowie Phillip Chew/Ryan Chew aus den USA (Weltranglistenplatz 35) um den Einzug in die K.-o.-Runde. Li Jun Hui/Liu Yu Chen kürten sich 2018 zu Weltmeistern im Herrendoppel und holten 2019 WM-Bronze, Takeshi Kamura/Keigo Sonoda gewannen 2018 WMSilber und 2017 WM-Bronze.
Mixed
Die aktuellen EM-Dritten Mark Lamsfuß/Isabel Herttrich (Weltranglistenplatz 15) treffen in der Gruppe D auf die an Nummer zwei gesetzten Olympiazweiten von 2016, Chan Peng Soon/Goh Liu Ying (Malaysia; Weltranglistenplatz 7), die Vizeweltmeister von 2018, Wang Yi Lyu/Huang Dong Ping (China; Weltranglistenplatz 3), sowie die WM-Dritten von 2018, Tang Chun Man/Tse Ying Suet (Hongkong; Weltranglistenplatz 13).
„Erstmal bin ich zufrieden mit der Auslosung. Es werden harte Gruppenspiele, aber ich sehe sowohl im Herrendoppel als auch im Mixed die Chance, durch die Gruppe zu kommen. Ich freue mich auf die Herausforderungen – die Vorbereitungen auf die Gegner sind schon in vollem Gange“, so der 27 Jahre alte Mark Lamsfuß, der sich gleich in zwei Disziplinen für die olympischen Badmintonwettbewerbe qualifizierte.
Der Zeitplan
Diese werden vom 24. Juli bis zum 2. August 2021 durchgeführt. Austragungsort ist die Musashino Forest Sport Plaza, in der die DBV-Asse schon mehrmals ein Turnier bestritten. Die olympischen Badmintonwettbewerbe erstrecken sich über zehn Tage. Pro Veranstaltungstag sind zwei Sessions vorgesehen.
Olympiapremiere für die DBV-Asse
Insgesamt werden 87 Athleten und 86 Athletinnen bei den olympischen Badmintonwettbewerben in Tokio aufschlagen, die 50 Nationale Olympische Komitees (NOK) repräsentieren. Dabei sind alle fünf Kontinentalverbände, die dem Badminton-Weltverband BWF als Mitglied angehören, vertreten.
Von den Spieler*innen, die 2016 in Rio de Janeiro/Brasilien olympisches Gold gewannen, geht 2021 lediglich Herreneinzel-Spezialist Chen Long (China; Weltranglistenplatz 6) an den Start. So musste etwa Carolina Marin (Spanien; Weltranglistenplatz 4), die Olympiasiegerin von vor fünf Jahren im Dameneinzel, verletzungsbedingt ihre Teilnahme absagen.
Die fünf Aktiven des DBV erleben in diesem Jahr jeweils ihre Olympiapremiere.
Siebte Olympiateilnahme für Andreas Richter
Als Teilmannschaftsleiter Badminton fungiert DBV-Sportdirektor Martin Kranitz, als Trainer sind Xu Yan Wang (Einzeldisziplinen) und Diemo Ruhnow (Doppel und Mixed) in Tokio tätig. Andreas Richter sorgt derweil für die sportphysiotherapeutische Betreuung der DBV-Asse. Er wird zudem wieder für den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) im Einsatz sein, d. h., in der Zentrale arbeiten. Zum ersten Mal war der Bayer, der in Pocking eine Praxis für Physiotherapie betreibt, 1996 in Atlanta/USA in diesen Funktionen bei Olympia dabei, sodass er 2021 in Tokio seine siebten Olympischen Sommerspiele erlebt. Martin Kranitz war erstmalig 2008 in Peking/China Teilmannschaftsleiter und fungiert somit in diesem Jahr zum vierten Mal als Bindeglied zwischen dem DOSB und der Sportart Badminton. Xu Yan Wang erlebt nach 2016 seine zweiten Olympischen Spiele, Diemo Ruhnow hingegen ist 2021 zum ersten Mal bei dem Multisportevent vor Ort.
Weitere Informationen
Stets aktuelle Informationen zu den olympischen Badmintonwettbewerben finden sich auf der DBV-Website unter www.badminton.de, auf der BWF-Website unter
https://olympics.bwfbadminton.com bzw. https://olympics.bwfbadminton.com/news sowie auf der Veranstaltungswebsite unter https://olympics.bwfbadminton.com/schedule.
*: = jeweils Ortszeit. Tokio ist der MESZ sieben Stunden voraus.
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