Stellen Sie sich vor, im Arosa Bärenland funktioniert der Strom beim Zaun des Bärengeheges nicht mehr. Es kommt zudem ein Unwetter und die Verantwortlichen des Arosa Bärenlandes sagen, dass die Redundanz – der Batteriebetrieb – auch grad nicht funktioniert. Das wäre fatal. Und unverzeichlich. Im Arosa Bärenland unvorstellbar, weil das Konzept «Safety first» vorschreibt und das Team weiss, wo der Fokus gesetzt werden muss. Bei der Swisscom häufen sich leider die Pannen. Notfallnummern funktionieren nicht. Die Netzwerkstabilität scheint intern hinten anstehen zu müssen. Nationalrat Martin Candinas sagt: «Dass es nun wieder solche Swisscom Pannen gibt, ist nur noch peinlich und nicht Swissness». Die Jury vom Arosa Humorfestival reagiert und nominiert Swisscom CEO Urs Schäppi für den «Humor-Bad-Preis», den Schneemann des Jahres.

Der halbstaatliche Telekom-Konzern Swisscom muss erneut Pannen bei der Netzwerkstabilität in Kauf nehmen. Die erneute Panne bei Swisscom, welche in einer Unwetternacht um sich griff, nervt nicht nur Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die Politik. Die Reaktionen bleiben – zum Glück – nicht aus. Die Swisscom ist unter Druck, die Leistung zu verbessern und zwar subito.

Subito auch die Reaktion aus Arosa. «Wir zeichnen als Arosa Humorfestival lieber herausragende Persönlichkeiten mit Humor aus und zelebrieren gemeinsam wirkungsvolle Erfolge. Wir kommen aber nicht umhin, bei Missständen auch Kritik zu äussern und Verfehlungen mit einer Schneemann-Nomination sichtbar zu machen. Die Swisscom-Reaktion und vor allem die nicht eingehaltenen Versprechungen für griffige Massnahmen Sicherung der Notrufnummern bringen das Fass zum Überlaufen. Stellvertretend für die Peinlichkeiten der Swisscom nominieren wir CEO Urs Schäppi für den Schneemann des Jahres. Die Swisscom hat sich mit der Arosa-Betrachtung von 1’800 m ü. M. unter der Nebeldecke besonders peinlich bemerkbar gemacht», erklärt der Aroser Tourismusdirektor Roland Schuler für einmal mit konsternierter Miene. Wohlgemerkt handelt es sich erst um eine Nomination. Im Verlaufe des Jahres fallen Arosa rund ein halbes Dutzend potenzielle Schneemänner- und Frauen auf. Man hofft in Arosa zudem, dass die Swisscom ihr Image durch rasche Massnahmen verbessern kann.

Die Swisscom ist schon länger auf der Watchlist für eine Nomination, betont die Jury. Die Unternehmung spielt sich gerne als Tech-Konzern auf, anstatt sich als Unternehmen im Dienst der Bevölkerung und Volkswirtschaft zu sehen. Es ist dann auch irritierend, dass man sich als Switzerland’s leading cloud provider, aufgrund der ISG Provider Lens 2021 Studie feiern lässt, anstatt die Basisarbeit seriös und zuverlässig zu erledigen. «Umso mehr als in dieser Studie die private Schweizer Firma UMB und deren CEO Matthias Keller mit viel weniger Kapital und viel grösserer Leistung praktisch schon auf dem Niveau der Swisscom zu finden ist (siehe Chart im Anhang).

Die Swisscom soll den anderen Schweizer Innovatoren und Unternehmungen wie der UMB das Tech-Feld überlassen und dort Leistung bringen, wo wir sie erwarten» meint Frank Baumann, der Direktor des Arosa Humorfestivals, trocken.

Sollte Schäppi im Dezember zum Schneemann des Jahres gewählt werden, wäre dies als Ritterschlag für «Verfehlungen» zu verstehen, denn schliesslich befände er sich in bester Gesellschaft mit illustren Grössen wie Christian Constantin, Christoph Mörgeli, Sepp Blatter oder Donald Trump.

Ob Urs Schäppi das Rennen machen und sein Schnee-Konterfei anlässlich der Eröffnung des 30. Arosa Humorfestivals enthüllt wird, oder ob es ein anderer Peinlichkeitsrekordler sein wird, wird sich am Donnerstag, 21. Oktober 2021 zeigen.

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