- Bertelsmann-Studie: 43 Prozent der Alleinerziehenden mit Kind können ihre Existenz trotz Arbeit nicht sichern
- VdK fordert eigenständige Kindergrundsicherung und bessere Betreuungsangebote für Kinder
VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert aufs Schärfste, dass das Armutsrisiko von Alleinerziehenden unverändert hoch bleibt, wie die Bertelsmann Stiftung in einer aktuellen Studie zeigt. "Viele Alleinerziehende reiben sich zwischen Beruf, Kindererziehung und Haushalt auf und bleiben trotz Arbeit arm. Die Bundesregierung hat komplett versagt, sie zu unterstützen und damit dazu beigetragen, Armut vor allem von Frauen und Kindern zu zementieren, und das bis hin zur Rente."
Laut Bertelsmann-Studie sind 43 Prozent der Alleinerziehenden mit Kind von Einkommensarmut betroffen, bei den Paarfamilien mit einem Kind sind es neun Prozent, mit zwei Kindern elf Prozent und mit drei Kindern 31 Prozent. Auch beim Bezug von Grundsicherung ist dieser Unterschied deutlich: 34 Prozent der Alleinerziehenden leben von Hartz IV, bei den Paarfamilien mit Kindern sind es nur sieben Prozent. Die Studie zeigt zudem, dass alleinerziehende Mütter häufiger einer Beschäftigung nachgehen und in Vollzeit arbeiten als andere Mütter. Und 40 Prozent der Alleinerziehenden mit Grundsicherung sind sogenannte Aufstockerinnen.
Die Studie sei ein weiterer Beleg dafür, dass endlich eine Kindergrundsicherung kommen müsse, die die familienpolitischen Leistungen bündelt. "Nur so können Kinder und Alleinerziehende angemessen am gesellschaftlichen Leben teilhaben", sagte Bentele. Sie forderte zudem "mehr und bessere Betreuungsangebote für Alleinerziehende." Diese müssten qualitativ und quantitativ angemessen und bezahlbar sein. Bentele weiter: "Wenn hier nicht endlich etwas passiert, kommen die kleinen Familien nicht aus der Armutsspirale heraus. Frauen- und Kinderarmut dürfen wir nicht länger hinnehmen."
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