In Einzelfällen kann technischer Hochwasserschutz mit Rückhaltebecken oder Schutzwänden in Ortschaften sinnvoll sein. Für einen effektiven und langfristig wirksamen Schutz muss der Schwerpunkt jedoch auf ökologische Maßnahmen zur Vermeidung von extremen Hochwassern gelegt werden. Dazu kann auch die angekündigte Renaturierungsinitiative der EU genutzt werden. Bandt: „Wahlkampf-Katastrophentourismus jeglicher Art lenkt den Fokus oft ausschließlich auf technische Lösungen. Die Bilder zeigen jedoch vor allem eins: Überflutungsflächen müssen konsequent als solche ausgewiesen werden und dürfen weder Wohn- oder Wirtschaftszwecken noch dem Bau zusätzlichen Straßen dienen.“
Der BUND fordert, dass auf Ackerbau in intakten, rezenten Auen verzichtet wird, damit sich der Wasserrückhalt der Böden verbessert. Außerdem müssen Feuchtgebiete und Moore flächendeckend erhalten und wiederhergestellt werden. Dazu müssen so viele Fließgewässer wie aktuell möglich entgradigt werden, damit aus Hochwasser zukünftig Breitwasser in den Flussauen werden kann. Die Verantwortlichen vor Ort müssen den Anwohnenden erklären, wie Gewässer funktionieren, um Akzeptanz für die Maßnahmen zu schaffen und Angst vor der Zukunft zu nehmen. Der BUND fordert eine Milliarde für mehr Naturschutz, welche von der Bundesregierung und den in erster Linie zuständigen Länderregierungen umgehend für ökologisch vertretbare Renaturierungsmaßnahmen genutzt werden muss. Zudem braucht es konsequente und praktische Hilfe für die Kommunen, um den ökologischen Hochwasserschutz nicht ausschließlich auf die großen Flüsse zu beschränken, sondern auch kleinere Fließgewässer mitzudenken.
Mehr Informationen:
Eine Zusammenfassung zu „Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt“ finden Sie in einer Kurzfassung unter: www.bund.net/gewaesserpapier_kurz bzw. in der Langfassung unter: www.bund.net/gewaesserpapier
Der BUND setzt sich zusammen mit weiteren Partnern für die Verbesserung der Gewässerqualität in deutschen Fließgewässern ein. Mehr zum Projekt unter www.bund.net/flow
In seiner Zukunftsagenda für die Vielen beschreiben BUND und der Paritätischen Gesamtverband konkrete inhaltliche Forderungen für einen Aufbruch in eine ökologische und sozial gerechte Republik: www.zukunftsagenda.de
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