Die Krankenkassen erklärten kürzlich, die Kliniken in Deutschland hätten 2020 ein goldenes Jahr der Krankenhausfinanzierung erlebt. Mit Blick auf eine aktuelle Studie der Roland Berger-Unternehmensberatung erklärt der Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren, Dr. Josef Düllings: „Wenn das ein goldenes Jahr gewesen sein soll, weiß ich nicht, mit welchen Zahlen man von Kassenseite rechnet.“

„So angespannt wie heute war die Situation der Krankenhäuser in Deutschland noch nie. Die finanziellen Einbußen der Corona-Krise verhindern dringend notwendige Investitionen in die Zukunft. Eine Entspannung der Lage ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Mehr als die Hälfte der Kliniken rechnet auch für das laufende Jahr mit roten Zahlen“, die Lage sei dramatisch, so die Einschätzung der Unternehmensberatung zur Lage der Kliniken.

„Diese Beurteilung trifft es genau“, so der VKD-Präsident. Und die Krankenkassen seien derzeit schon wieder eifrig dabei, die vom Gesetzgeber gewollte Finanzierung zu verhindern. Das zeigten vor Ort die derzeit laufenden Budgetverhandlungen noch für 2020, speziell zum ausgegliederten Pflegebudget. Nicht nur, dass vielfach die eigentlich prospektiv zu führenden Verhandlungen oft blockiert oder Abschlüsse verzögert würden. Der VKD schätze, dass noch Ende Juni nicht einmal ein Drittel der Häuser einen Abschluss für 2020 erreichen konnte. Dabei seien sie bei der Besetzung von Pflegestellen schon massiv in Vorleistungen gegangen – auch schon für 2021.

„Krankenhäuser, die einen Budgetabschluss erreicht haben, mussten einen zum Teil massiven Rückgang des vereinbarten Gesamtbudgets 2020 gegenüber 2019 hinnehmen, so Dr. Düllings. Im statistischen Mittel sei das bei positivem Abschluss ein Rückgang um 2,5 Prozent. Zum Ende dieses Jahres sei mit Verlusten in Milliardenhöhe zu rechnen. „Golden“ jedenfalls wird auch 2021 nicht werden.

Roland Berger Krankenhausstudie: „Verspielte Zukunft? Warum Deutschlands Kliniken jetzt investieren müssten, es aber nicht können“ Regelmäßig befragt Roland Berger im Rahmen der Krankenhausstudie Führungskräfte der größten Krankenhäuser. Die 600 befragten Krankenhausmanager würden pessimistischer in die Zukunft blicken denn je.

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