Das deutsche Nationalteam holte beim ersten virtuellen Physik-Weltcup OYPT mit dem zweiten Platz eine Silbermedaille. Den Turniersieg errang das Team aus Singapur.

Ungeschlagen qualifizierte sich das deutsche Team, bestehend aus Tarek Becic (16), Frankenwald-Gymnasium in Kronach, Adam Muderris (17), Hans-Thoma-Gymnasium in Lörrach, Michael Ott (17), Augustinus-Gymnasium in Weiden in der Oberpfalz, Silvius Perret (17), Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau und Maxim Jonah Walther (18), Schiller-Gymnasium in Hameln, für das Finale des ersten virtuell stattfindenden International Young Physicists’ Tournament (OYPT).

Kapitän Maxim Jonah Walther und sein Team freuen sich nach beeindruckenden Wettkämpfen in einem sehr starken Finale nun über den hervorragenden 2. Platz. Im Finale standen ebenso Sieger Singapur und Kanada, alle drei Nationen erhielten Bestnoten von der Jury. Vom Physikzentrum Bad Honnef aus kämpfte sich das deutsche Team in fünf Runden unter die besten drei. In jeder Runde traten zwei Länder in sogenannten Physics Fights in wechselnden Rollen (Reporter, Opponent) gegeneinander an. Jeder Fight dauerte etwa drei Stunden und wurde auf Englisch geführt. Insgesamt nahmen 13 Nationen am Wettbewerb teil. Das Besondere: Wegen der anhaltenden Pandemie-Lage wurde der Physik-Weltcup erstmalig für all die Länder, die nicht am Präsenzwettbewerb in Georgien teilnehmen konnten, virtuell durchgeführt. Polen, das als Sieger aus dem Präsenzwettbewerb hervorgegangen war, nahm auch am OYPT teil, konnte das Finale aber nicht erreichen.

Während des Turniers galt es, Lösungen zu verschiedenen physikalischen Aufgaben vorzutragen und auf Fragen dazu von anderen Teams oder der Jury zu antworten. Dabei kam es nicht nur auf physikalisches Fachwissen an, sondern ebenso auf Fairness und die Fähigkeit, in englischer Sprache zu kommunizieren.

Eines der physikalischen Probleme, die das deutsche Team für die Physik-Meisterschaft untersucht hat, ist das Aufprall- und Sprungverhalten von rotierenden Objekten. Während ein Ball beim Aufprall mit dem Boden niemals über seine Ausgangshöhe zurückkehrt, kann ein rotierendes unrundes Objekt nach einem Aufprall an Sprunghöhe gewinnen. Das kann passieren, weil unter gewissen Auftreffbedingungen ein Teil der Rotationsenergie in Bewegungsenergie umgewandelt werden kann. Was unter diesen Bedingungen genau passiert, hat Tarek Becic sowohl theoretisch als auch experimentell untersucht.

Das deutsche Nationalteam formierte sich nach Erfolgen bei regionalen Vorentscheiden und dem digitalen Bundeswettbewerb German Young Physicists‘ Tournament (GYPT) im März dieses Jahres.

„Nachdem letztes Jahr der Physik-Weltcup leider ausgefallen war, konnten die besten Schüler Deutschlands ihr Können endlich wieder auf internationaler Bühne unter Beweis stellen. Trotz der pandemiebedingt schwierigen Umstände haben die deutschlandweiten GYPT-Standorte die Schüler hervorragend vorbereitet“, freut sich das Organisationsteam der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Universität Ulm und ergänzt: „Unser besonderer Dank gilt der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung, die seit Jahren den Wettbewerb finanziell unterstützt.“

Endstand der Tabelle:
1 Singapur
2 Deutschland
3 Kanada
4 Polen
5 Süd-Korea
6 Neuseeland
7 Thailand
8 China
9 Brasilien
10 Australien
11 Schweden
12 Indien
13 Macao
Weitere Informationen unter:
www.iypt.org www.gypt.org

Über Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V

Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V. (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 55.000 Mitgliedern auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Als gemeinnütziger Verein verfolgt sie keine wirtschaftlichen Interessen. Die DPG fördert mit Tagungen, Veranstaltungen und Publikationen den Wissenstransfer innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft und möchte allen Neugierigen ein Fenster zur Physik öffnen. Besondere Schwerpunkte sind die Förderung des naturwissenschaftlichen Nachwuchses und der Chancengleichheit. Sitz der DPG ist Bad Honnef am Rhein. Hauptstadtrepräsentanz ist das Magnus-Haus Berlin.
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