Wie spannend die Natur vor der Haustür sein kann, konnte eine fünfte Klasse der Richard-von-Weizsäcker Realschule plus aus Germersheim beim Naturaktionstag im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen erfahren. Mitarbeiterinnen des Biosphärenreservats zeigten den 21 Kindern und ihren zwei Lehrerinnen in Eußerthal, worum es in der Modellregion für nachhaltige Entwicklung geht und gingen dabei besonders auf das Thema Schafhaltung und Landschaft ein.

Kinder aus einem städtischen Umfeld haben häufig wenige Naturerfahrungen. Ziel der Naturaktionstage – einer Kooperation des Verbands Deutscher Naturparke (VDN) und Kaufland – ist es, diesen Kindern den Zugang zur Natur zu ermöglichen. Tiere und Pflanzen kennenzulernen und die Natur mit allen Sinnen auf vielfältige Art und Weise zu entdecken und zu erleben, das begeistert die meisten.

In Eußerthal wurden zunächst die drei Schutzgebietsformen Naturpark, Biosphärenreservat und Nationalpark voneinander abgegrenzt und das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen vorgestellt. Um das Thema Nachhaltigkeit begreifbar zu machen, spielten die Kinder eine Art Staffellauf zwischen Wald, Mensch und Zeit. Anhand von Beobachtungen und Fotos setzten sie sich dann mit Besonderheiten in der Landschaft auseinander und konnten so nachvollziehen, wie sich unser Leben seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts geändert hat – etwa von der Bewirtschaftung vieler kleiner Felder mit einem großen Anteil an Selbstversorgung hin zu landwirtschaftlichen Großbetrieben und der Versorgung durch Einkäufe im Supermarkt. Welche Auswirkungen dies auf die Landschaft hat, war für die Schüler und Schülerinnen direkt in der Eußerthaler Umgebung zu erkennen – zum Beispiel, dass der Wandel zur Verbuschung und zum Verlust von artenreichem Offenland geführt hat.

Wie das Team des Biosphärenreservats Pfälzerwald versucht, dieser Entwicklung mithilfe von Beweidung durch Schafe und andere Tiere gegenzusteuern, war im Anschluss Thema. Die Kinder gingen in kleinen Gruppen mit jeweils einem Schaf beziehungsweise einer Ziege ins Gelände und beobachteten die Tiere genau. Unter anderem sammelten sie Pflanzen, die die Tiere gefressen haben, um sie später zu bestimmen. Beim Streicheln und genaueren Betrachten der Schafe wurde den Fünftklässlerinnen und -klässlern klar, dass die Tiere in ihrem Fell auch Pflanzenteile, Samen und manchmal sogar kleine Tiere transportieren und so als Biotopverbinder auch eine wichtige Naturschutzfunktion haben. Am Ende konnten die Schülerinnen und Schüler beim Basteln und Filzen mit Schafwolle selbst kreativ werden und jeweils ein Schafswoll-Souvenir mit nachhause nehmen.

Die Vorbereitung des Naturaktionstags erfolgte in enger Abstimmung zwischen der Richard-von-Weizsäcker Realschule plus und dem Biosphärenreservat. So war der Ausflug auf die individuellen Interessen der Schülerinnen und Schüler zugeschnitten und das Biosphärenreservat konnte seine standortspezifischen Besonderheiten wie die Kulturlandschaftspflege mithilfe von Beweidung einfließen lassen.

Durch das Engagement des Unternehmens Kaufland können im Rahmen der Naturaktionstage deutschlandweit Klassen von Grund- und weiterführenden Schulen eine eintägige Exkursion in einen nahegelegenen Naturpark durchführen (bis 2020 war der Pfälzerwald auch Naturpark). Die Naturaktionstage sind Teil des breit angelegten gemeinsamen Engagements von Kaufland und dem VDN für die Naturparke in Deutschland. Jede dieser Tages-Exkursionen wird inklusive der Anreise durch Kaufland finanziert.

Kaufland
Das Handelsunternehmen Kaufland unterstützt seit 2007 den Verband Deutscher Naturparke unter anderem im Bereich Umweltbildung (www.kaufland.de/machen).

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