Kunst entsteht oft im Verborgenen – in Ateliers, Proberäumen oder Arbeitszimmern, dem Blick des Publikums entzogen. In der Malerei sieht nur der Künstler selbst die vielen Stadien, die sein Gemälde vom ersten Pinselschwung bis zum letzten Farbtupfer durchläuft, bis er es für fertig erklärt und dieses eine Bild für die Öffentlichkeit freigibt.
Prozess der Bildentstehung per Trickfilm sichtbar machen
In seinem aktuellen Ausstellungsprojekt geht der Maler Thomas Nolden einen anderen Weg und legt den Entstehungsprozess von fünf großformatigen Ölbildern aus der Serie „Ein Bild sind viele Bilder“ radikal offen. Gemeinsam mit Ralf Bohde, Animator des Stuttgarter Studios FILM BILDER, formte er die einzelnen Prozessschritte in zahllosen Momentaufnahmen zu einem Trickfilm.
Nolden nennt sein Vorgehen „animistisch“
„Das Ringen um ein Bild zu dokumentieren, hat für mich einen besonderen Reiz“, erklärt Nolden, der die verschiedenen Stadien seiner Bilder zunächst als Bildfolge im Künstlerbuch – mit Texten von Wolfgang Ullrich und Wibke von Bonin – und nun filmisch präsentiert. Die im Zeitraffer dargestellte Bildfindung in Form von Übermalungen und anderen Metamorphosen sieht er als Belebung von etwas Statischem – ein Ansatz, den der in Köln geborene Maler „animistisch“ nennt, denn der Betrachter erlebt auf der Leinwand, wie die Figuren und der in Lagen schräger Pinselstriche aufgetragene Farbraum sich langsam verwandeln. Dabei assoziiert der Maler auch zu Motiven der Kunstgeschichte. Jedes Bild steht für sich selbst und ist dennoch gleichrangiger Teil eines Ganzen. „Das Bild ist erst dann fertig, wenn es mich überrascht und es mehr leistet, als ich bewusst formulieren kann“, so Nolden.
Im Dialog mit der Malerei – Paul Bremen
Teil der aktuellen Ausstellung im Kunsthaus Rhenania ist der Geiger Paul Bremen, der zur Eröffnung und zur Finissage mit Kompositionen, Loops, Improvisationen und vorproduzierten Klängen in einen musikalischen Dialog mit den Bildern Noldens tritt.
Die Schau findet im Rahmen des „100 Tage“-Programms auf Einladung von Julia Majewski statt, die das Künstlerbuch zu „Ein Bild sind viele Bilder“ gestaltete.
Ein Bild sind viele Bilder, Lichtspiel
Ausstellung: Malerei, Musik & Film
Kunsthafen, Kunsthaus Rhenania, Bayenstr. 28, 50678 Köln
Eröffnung am 24. September 2021 ab 18 Uhr
Musik: Paul Bremen
Dauer der Ausstellung: 25. und 26. September 2021
Öffnungszeiten: 11 bis 21 Uhr
Finissage: Sonntag 26. September 2021, 18.30 Uhr
Musik: Paul Bremen
Projektleitung: Julia Majewski (m@affairen-gestaltung.de / 0221-16832121)
Die Eintrittsbedingungen ändern sich je nach Lage der Pandemie. Unter www.kunsthafen.com finden Sie die aktuellen Zutrittsbestimmungen.
Weiterführende Informationen:
https://kunsthafen.com/ www.thomas-nolden.de
Über das Ausstellungsprogramm „100 Tage“ des Kunsthauses Rhenania:
„100 Tage pro Jahr in der Ausstellungshalle“ stehen der Künstler*innenschaft des Kunsthauses Rhenania seit 2021 zur Verfügung. Projektvorschläge und Einladungen an externe Künstler*innen aus den verschiedenen Sparten können von allen Künstler*innen des Hauses eingereicht werden. Dies hat zum Ziel, den verschiedenen Facetten, der Vielfalt und dem großen Engagement des Kunsthauses Rhenania Raum zu geben.
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