Knapp jeder zweite Deutsche (42 Prozent) rechnet damit, in dieser Urlaubssaison mehr Geld für Reisen ausgeben als vor der Pandemie, so eine aktuelle Postbank Umfrage. Dabei spielen Preiserhöhungen eine wichtige Rolle. Jeder Dritte nennt sie als Grund für die steigenden Ausgaben. So beeinflusst Corona die Höhe des Urlaubsbudgets und die Zusammensetzung der Reisekasse.

Endlich wieder Reisen! Während letztes Jahr viele den Sommer zu Hause verbracht haben, trauen sich 2021 wieder mehr Menschen in die Ferienregionen im In- und Ausland. Hier sind jedoch kaum Schnäppchen zu erwarten: 91 Prozent der Deutschen glauben, dass Urlaub aufgrund der Corona-Krise grundsätzlich teurer wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuell von der Postbank beauftragte Kantar-Umfrage. Tatsächliche Auswirkungen auf das eigene Portemonnaie erwarten dagegen nur 42 Prozent der Bundesbürger. Sie gehen davon aus, dass sie in diesem Jahr mehr für ihren Urlaub ausgeben werden als gewöhnlich: 29 Prozent befürchten höhere Kosten durch die gestiegenen Hotel-, Flug- und Gastronomiepreise. Und 13 Prozent werden vor allem mehr ausgeben, weil sie sich dieses Jahr einen längeren oder luxuriöseren Urlaub erlauben wollen. Von den unter 40-Jährigen wird sich sogar jeder Vierte (25 Prozent) einen kostspieligeren Urlaub gönnen. „Nach Monaten des Verzichts haben die Menschen auch beim Thema Urlaub Nachholbedarf“, meint Martina Brand von der Postbank. „Das spürt man besonders deutlich bei den unter 40-Jährigen. Diese Altersgruppe wurde besonders hart von den Corona-Einschränkungen getroffen. Beliebte Freizeitaktivitäten – wie Klubbesuche oder Konzerte – waren lange Zeit nicht erlaubt. Ein besonders schöner Urlaub soll jetzt dafür entschädigen.“

Kartenzahlung beliebter

Die Corona-Pandemie wirkt sich nicht nur auf das Urlaubsbudget aus, sondern verändert auch die Zusammensetzung der Reisekasse. Die Zahl der Deutschen, die im Urlaub Rechnungen mit der Girokarte begleichen wollen, stieg binnen eines Jahres um zehn Prozentpunkte, von 48 auf 58 Prozent. Der Anteil derer, die bar bezahlen wollen, sank hingegen um sechs Prozentpunkte, von 79 auf 73 Prozent. „Durch die Pandemie ist die Akzeptanz des bargeldlosen Bezahlens spürbar gestiegen“, betont Martina Brand. „Viele Geschäfte und Restaurants bitten ihre Kunden, per Bankkarte oder Kontaktlos-Technologie zu bezahlen. Dem Wunsch kommen immer mehr Menschen nach und planen diese Zahlweise auch in ihrem Urlaub ein. Trotzdem nehmen die Deutschen bei einer Reise immer noch viel zu viel Bargeld mit.“

Hartnäckiges Gerücht

Die Mehrheit der Befragten (41 Prozent) stuft Bargeld als das sicherste Reisezahlungsmittel ein. Nur jeder Vierte (26 Prozent) wertet Zahlungen per Kreditkarte als besonders risikoarm, jeder Sechste (15 Prozent) Kartenzahlungen mit der Girokarte. Lediglich zwei Prozent der Bundesbürger halten kontaktloses Bezahlen per Smartphone-App oder Bezahlkarte für die sicherste Zahlweise. Entsprechend üppig statten viele deutsche Urlauber ihre Reisekasse mit Barem aus: Knapp 44 Prozent nehmen so viel Bargeld mit, dass es mindestens für die meisten Ausgaben während der gesamten Reise reicht. Im Vergleich zu 2020 ist ihre Anzahl sogar um knapp sieben Prozentpunkte gestiegen. „Tatsächlich ist ein großer Bargeldvorrat ein Sicherheitsrisiko. Geht das Geld verloren oder wird es gestohlen, ist es unwiederbringlich weg“, warnt die Postbank Expertin. „Eine Bankkarte lässt sich hingegen sofort sperren.“

Informationen zur Umfrage:

In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank vom 11. bis 21. Juni 2021 insgesamt 1.000 Befragte.

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