Die “Grenzen des Römischen Reiches – Der Donau Limes” wurden zum UNESCO Welterbe ernannt. Die Freude ist groß bei Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern mit Sitz in Regensburg: „Mit dem UNESCO Welterbe Donaulimes erfahren wir eine große Aufmerksamkeit für unsere Region, national und international".

Am Montag stand nochmals alles auf der Kippe. Mitbewerber Ungarn hatte seinen Teil des Antrags kurzfristig zurückgezogen. So war der Antrag auf die Anerkennung des Donau-Limes von Bayern, Österreich und der Slowakei begrenzt. Doch auch ohne die ungarischen Kastelle erfährt der Donau-Limes nun die Anerkennung der UNESCO.

"Der Titel UNESCO Welterbe schafft neue Interessierte und neue Gäste für Niederbayern und die Städte an der Donau. Die römische Geschichte entlang unseres Donauabschnitts verlässt den regionalen Charakter und wird Teil der Weltgeschichte", ist Braun überzeugt.

Die bayerische Donau – eine Perlenkette römischer Geschichte

Die Donau ist immer schon ein touristisch wertvoller und geschichtsträchtiger Raum. Jetzt aber steht ganz speziell die römische Geschichte im Mittelpunkt. Ostbayern bietet zwischen der Gemeinde Neustadt an der Donau und der Dreiflüssestadt Passau ganz besondere Kostbarkeiten römischer Geschichte. Ein halbes Jahrtausend lang war die Donau die Grenze des Römischen Reichs und hat beeindruckende Spuren des damaligen Lebens hinterlassen. Überreste militärischer Anlagen, Siedlungen, Kastelle sowie Gegenstände des römischen Lebens, Artefakte der Kultur und der Bräuche.

"Die römische Flussgrenze an der Donau ist vergleichbar mit einer kostbaren Perlenkette, schwärmt Braun, "die ostbayerischen Perlen sind die ausgewiesenen Flächen an der Donau und die fünf Römermuseen Kelheim, Regensburg, Straubing, Künzing und Passau. Die römische Geschichte wird damit wissenschaftlich fundiert und museal in Szene gesetzt." Braun freut sich über die neue Art der Präsentation: "Zudem wird die Römergeschichte nun auch mit der Smartphone App Limes hochaktuell präsentiert".

Das ist einzigartig

Alle Museen liegen in unmittelbarer Nähe zu den Welterbeteilstätten. Das ist einzigartig in der Gesamtkomposition des UNESCO-Welterbes Donaulimes. Bereits vor zwei Jahren haben die fünf Römermuseen ein Museumsnetzwerk gegründet, um den Donaulimes in Wert zu setzen.

Wer am Donau-Panoramaweg wandert, am Donauradweg radelt, eine Schifffahrt auf der Donau unternimmt oder die Donaustädte besucht, bewegt sich in dieser geschichtlich pulsierenden Atmosphäre. Durch das Museumsnetzwerk wird der Donaulimes für unsere Gäste nachvollziehbar und spannend aufbereitet. Man kann sich zum Beispiel auf Virtual Reality-360-Grad Views des Heiligtums auf dem Weinberg von Eining freuen.

Donaulimes als die „Grenzen des Römischen Reiches – Donaulimes“

Den Antrag zur Aufnahme in die Welterbeliste stellten Deutschland (Bayern), Österreich, Slowakei und Ungarn, das zuletzt seinen Teil wieder zurückzog. Zum UNESCO-Welterbe gehören nun Legionslager, Auxiliarkastelle, Kleinkastelle, Wachttürme, Brückenköpfe, Marschlager und zugehörige zivile Siedlungen beginnend bei Bad Gögging donauabwärts – entlang des “Nassen Limes.”

Das neue UNESCO Welterbe in Ostbayern besteht aus einzelnen Parzellen entlang des Donaulimes. Dazu gehören neben weiteren Teilen im Landkreis Kelheim das historische Heilbad in Bad Gögging, das Heiligtum auf dem Weinberg bei Eining und das Kleinkastell Weltenburg-Am Galget, in Regensburg die Befestigungsmauern des Legionslager Regensburg mit Porta Praetoria und die Befunde unter dem Niedermünster, in Straubing das frühere Ostkastell III, östlich des heutigen Stadtzentrums und die Überreste des Kastells auf dem Kirchhügel von St. Peter, in Künzing die nicht ausgegrabenen Teile eines hölzernen Amphitheaters und eine anschließende Fläche der zivilen Kastellsiedlung der mittleren Kaiserzeit sowie in Passau das Römermuseum Kastell Boiotro, welches teilweise auf den Fundamenten des spätrömischen Kastells Boiotro ruht. Römermuseum Boiotro Passau

Detaillierte Informationen: Bayerischen Donaulimes

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