Das Bad als private Oase funktioniert erst recht, wenn man weiß, dass es zukunftsorientiert eingerichtet ist und dabei dem Schutz der Umwelt Rechnung trägt. Das erklärt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) und gibt sieben Tipps für ein dauerhaftes Wohlgefühl.

Ein nachhaltig gestaltetes Badezimmer ist viel mehr als kurzfristige Mode. Während der blaue Planet gute Green-News immer dankend entgegen nimmt, genießt auch der Mensch selbst den darin gebotenen Komfort ungleich besser und das dauerhaft. Das mag nicht direkt die Welt retten, ist jedoch immerhin ein Beitrag, den viele private Bauleute gerne leisten möchten – und können. Wie die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) berichtet, nehmen nämlich die Badprofis bereits von Haus aus Rücksicht auf die Umwelt, indem sie sparsame Technologien entwickelten. Weniger populär, dabei nicht minder wirksam sei hingegen die breite Umstellung auf eine nachweislich CO2-arme Herstellung von für die Kreislaufwirtschaft geeigneten Produkten. Insgesamt schonten die Unternehmen damit globale Ressourcen, ließen darüber aber auch regionale Projekte wie die Bienenrettung oder die (Wieder-)Aufforstung des Waldes nicht außer acht.

1 – Nach Rohstoffen und Transportwegen erkundigen

Wo allerdings anfangen, ohne sich mit der Komplexität der ernst gemeinten Verwandlung des bloßen Bades in eine Öko-Oase überfordert zu fühlen? Laut VDS gibt es kein ultimatives Rezept, stattdessen sieben beachtenswerte Faktoren. So sei viel bereits getan, wenn man Produkte aus natürlichen Rohstoffen und Materialien einsetzt, die langlebig sind, nachwachsen oder sich wiederverwenden lassen. Streng genommen müsse man auch alles, was um die halbe Welt verschifft werde, von der Kaufliste streichen, weil es C02-Emissionen verursache. Gerade die jedoch gilt es zu vermeiden: 55 Prozent weniger bis 2035 auf der Basis der Werte von 1990, so hat es die EU kürzlich manifestiert. Wer sich also in einer Badewanne aus emailliertem Stahl entspannt, die zu 100 Prozent recycelbar ist und aus deutscher Fertigung stammt, oder aber wohltemperiertes Wasser aus einer Armatur fließen lässt, die in allen Teilen auf einem ausgedienten Modell beruht, kann diese Investitionen gleich in mehrfacher Hinsicht genießen.

2 – Auf Gütesiegel achten

Vielen Objekten sieht man allerdings nicht so einfach an, ob sie als Anschaffung für eine lebenswertere Zukunft lohnen. Ökosiegel wie der bekannte „Blaue Engel“, „Cradle to Cradle“ für Produkte mit geschlossenem Rohstoffkreislauf, das FSC-Siegel für rücksichtsvolle Forstwirtschaft oder das junge Label „Möbel Made in Germany“ geben hier wertvolle Anhaltspunkte über den ökologischen Fußabdruck einer Ware. Je kleiner dieser ist, desto geringer wird die Umwelt belastet. Das schlägt sich in zahlreichen Aspekten nieder – von der Rücksichtnahme auf die Gesundheit der Mitarbeiter in der Produktion über die Vermeidung von Sondermüll bis hin zu Lieferantenauswahl und vielem mehr.

3 – Sanitärprofis nachhaltig auswählen

Einen grünen Anstrich findet man nicht nur zunehmend bei den Sanitärmarken, sondern ebenfalls bei den ausführenden Profis. Laut VDS sind es etliche Betriebe, die bereits klimaneutral denken und erfolgreich danach handeln. Das reiche von der Entsorgung von Abfällen in der Ausstellung oder der Fahrzeugausstattung mit Elektroantrieb über die Verwendung von Ökostrom bis hin zum Kapselverzicht beim täglichen Kaffee. Aber auch aus Sicht des Arbeitgebers orientierten sie sich an den Prinzipien der Nachhaltigkeit. Dazu gehörten Maßnahmen für die langfristige Jobsicherheit, eine hohe Qualifikation bei der Ausbildung sowie das Angebot von Arbeitszeitmodellen, die es ermöglichten, Beruf, Familie und Freizeit harmonisch zu vereinen.

4 – Zeitloses mit Pflegeleichtem kombinieren

Die gute Balance als Ziel gilt ebenso für den grünen Einrichtungsstil. Schon wer sich auf Dauer wohlfühlt und nicht permanent zu Veränderungen greifen muss, weil er das eine oder andere einst trendige Detail schlichtweg nicht länger sehen mag, trägt automatisch zur positiven Ökobilanz des neuen Bades bei. Mehrkosten durch höhere Material-, Verarbeitungs- und Designqualität gleichen sich schnell durch die längere Lebensdauer aus. Noch besser, wenn die zeitlose Ausstattung die veränderten Bedürfnisse im Alter zu erfüllen weiß. Wenn sie wie das spülrandlose WC oder ein wandbündig eingebauter Spiegelschrank allein aus konstruktiver Sicht pflegeleicht ist. Oder wenn sie wie das Waschbecken mit veredelter Oberfläche den Einsatz von Chemikalien, Wasser und Energie minimiert, da Schmutz gar nicht erst haften bleiben kann.

5 – Sparsame Technologien einsetzen

Immer für positive Green-News sorgen Produkte, die per se dafür da sind, dass man mit Wasser und Energie maßvoll haushalten kann. Dazu zählen Armaturen, die vom Konzept her den Durchfluss senken und dennoch ein fülliges Strahlbild schenken. Als komfortabel und wirtschaftlich gelten ferner jene elektronischen Modelle, die Wasser nur freigeben, wenn sich die Hände ihrem Sensor nähern. Thermostate für die Dusche treten auf die H2O-Bremse, indem sie stets die voreingestellte Wunschtemperatur liefern. Beim WC ist es die zweiteilige Taste, die die Spülmenge reduziert. Für den Betrieb eines Dusch-WCs wird zwar zusätzlich Strom, dafür aber kein Papier nach der Benutzung benötigt. Vor allem bedeutet seine Anschaffung den Verzicht auf gesundheits- und umweltschädliche Feuchttücher.

6 – Licht und Warmwasserbereitung checken

Schick und effizient zugleich sind moderne LED-Spiegelschränke. Wer sich trotzdem vom alten Modell mit Halogenstrahlern nicht trennen möchte, sollte letztere durch spezielle LED-Retrofits ersetzen. Sie passen in fast jede Fassung und sparen bis zu 80 Prozent Strom bei mehr als um das 20-fache erhöhter Haltbarkeit. Mit Blick auf die Senkung des Energieverbrauchs für warmes Leitungswasser wirken sich Solarkollektoren und ein kurzer Transportweg vom Speicher zur Zapfstelle sehr positiv auf die umweltverträgliche Bilanz der künftigen Wohlfühloase aus. Fehlt nur noch, dass man während des Einseifens das Duschwasser abstellt.

7 – Eigenes Verhalten überdenken

Überhaupt kann die Abkehr von alten Gewohnheiten schnell zur Senkung der eigenen Öko-Rechnung beitragen: etwa Hände waschen mit ausschließlich kaltem Wasser oder die Entscheidung, lediglich jeden zweiten Tag unter die Dusche zu springen. Wer dabei kühlere Grade wählt, regt überdies das Herz-Kreislauf-System an. So lässt sich die Natur bewahren und gleichzeitig gesund leben. Wie die VDS abschließend meldet, gibt es weitere Tipps rund um Sortimente und Planungen in den ständigen Ausstellungen des Sanitärfachhandels beispielsweise am Tag des Bades am 18. September. Der nächstgelegene Betrieb lasse sich bequem über www.gutesbad.de recherchieren. Dafür biete das digitale Magazin des Bonner Dachverbandes der deutschen Unternehmen im Bereich Bad und Sanitär eine schnelle Suche nach Postleitzahlen. Hinzu kämen umfangreiche Modernisierungs-Reportagen und Bildergalerien sowie ein unterhaltsamer Blog- bzw. Neues-Bereich mit zahlreichen Anregungen für die Einrichtung langlebiger Wohlfühl-Bäder.

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