Die Folgen des Klimawandels werden früher und verheerender eintreten als bisher angenommen, Millionen von Menschen sind deshalb zusätzlich von Hunger betroffen. Zu dieser alarmierenden Aussage eines durchgesickerten Zwischenberichts des IPCC nimmt der Weltklimarat am 9. August jetzt offiziell Stellung. Ein Ausweg ist bekannt, wie eine aktuelle Studie von Biovision, FAO und FiBL zeigt: Agrarökologie.

Ende Juni berichtete die Agence France-Presse über den Inhalt eines durchgesickerten Berichtentwurfs des IPCC (Intergouvernemental Panel on Climate Change oder Weltklimarat). Dieser warnt, dass die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels viel früher eintreten werden als bisher angenommen. Es wird prognostiziert, dass bis zum Jahr 2050 Millionen weitere Menschen von Hunger betroffen sein werden. Am Montag den 9. August stellt das IPCC den Bericht an einer Medienkonferenz nun offiziell vor.

In einer Studie zusammen mit der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) und dem FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) hat Biovision wissenschaftlich nachgewiesen, dass Agrarökologie in der Lage ist, die Landwirtschaft vor den Folgen des Klimawandels (Trockenheit, Dürren, Unwetter, etc.) besser zu schützen. Der Leiter der Studie, Fabio Leippert von Biovision, dazu in einem jüngst in der Fachzeitschrift Ökologie und Landbau erschienenen Beitrag:

«Landwirt:innen, die Agrarökologie betreiben, zeigen in der Studie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit, die ihnen hilft, sich an den Klimawandel anzupassen. … Es gibt (also) eine grosse politische Chance, die Agrarökologie als Anpassungsmassnahme an den Klimawandel aufzunehmen. … Trotz dieser positiven Signale fehlt es aber leider immer noch entschlossenem Handeln – und an Geld! Nur wenn der reiche Westen bereit ist, die ärmeren Länder stärker beim Klimaschutz zu unterstützen, kommt wirklich etwas in Bewegung. Nur dann erhalten Bäuerinnen wie Elizabeth Karimi im globalen Süden eine Chance, in Zukunft mit dem Klimawandel zurechtzukommen

Eine nachhaltige Transformation der Ernährungssysteme wurde bereits früher vom IPCC als Hebel identifiziert. Damit kann sich die Landwirtschaft gegen die Folgen des Klimawandels besser wappnen und die Emissionen aus diesem Bereich gezielt eindämmen. An der Vorbereitungskonferenz («Pre-Summit») zum UN-Gipfel für Ernährungssysteme (Food Systems Summit – FSS) von Ende Juli sprachen sich zahlreiche Minister:innen für eine agrarökologische Transormation aus. Agrarökologie wurde mit Blick auf den FSS im September als eine von sieben wegweisenden Koalitionen bestimmt. Biovision engagiert sich aktiv auf nationaler und internationaler Ebene an den Vorbereitungen für den FSS (vgl. aktuelles Interview vom 4. August 2021).

Über Biovision – Stiftung für ökologische Entwicklung

Biovision, gegründet 1998 ist eine Pionierin des Wandels und steht für eine grundlegende agrarökologische Transformation der Ernährungssysteme ein. Die konfessionell und parteipolitisch unabhängige Schweizer Stiftung mit Sitz in Zürich sowie einer Zweigstelle in Genf orientiert sich an den globalen Nachhaltigkeitszielen der «Agenda 2030» mit Fokus auf dem Ziel 2 «Zero Hunger». In Subsahara Afrika leistet Biovision Hilfe zur Selbsthilfe. Mit lokalen Partnern werden innovative ökologische Lösungen entwickelt und verbreitet, um den Hunger zu überwinden und das Leben der Kleinbäuerinnen und -bauern zu verbessern. 2013 wurde die Stiftung Biovision, zusammen mit ihrem Gründer Dr. Hans Rudolf Herren, einem der weltweit führenden Experten für nachhaltige Landwirtschaft, mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

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