Konzernumsatz wpb. um 12,9 Prozent auf 10,854 Milliarden Euro gesteigert – alle Divisionen wpb. mit prozentual zweistelligem Wachstum / EBITDA vor Sondereinflüssen um 10,6 Prozent auf 2,577 Milliarden Euro reduziert, Währungen belasten mit 153 Millionen Euro / Crop Science mit starkem Umsatzwachstum – Kostenerhöhungen und Währungen belasten Ergebnis / Pharmaceuticals mit deutlicher Erholung nach COVID-19-Effekten im Vorjahr / Consumer Health setzt Wachstumsdynamik fort / Bereinigtes Ergebnis je Aktie um 1,3 Prozent auf 1,61 Euro erhöht / Konzernergebnis bei minus 2,335 Milliarden Euro; weitere Rückstellungen von rund 3,5 Milliarden Euro für den Rechtskomplex Glyphosat gebildet / Starker Free Cash Flow von 1,152 Milliarden Euro / Ausblick für das Gesamtjahr angehoben / Erfreuliche Fortschritte bei Innovationen: Kerendia™ in den USA zugelassen; Übernahme von Vividion Therapeutics vereinbart; erste klinische Studie zur Zelltherapie bei Parkinson gestartet

Leverkusen, 5. August 2021 – Der Bayer-Konzern ist im 2. Quartal 2021 stark gewachsen. „Alle Divisionen erzielten bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum. Wir erwarten für all unsere Geschäfte eine anhaltend positive Umsatzdynamik. Deshalb heben wir die Prognose für das Gesamtjahr an und rechnen nun mit mehr Umsatz sowie einem höheren bereinigten Ergebnis je Aktie als bisher angenommen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Donnerstag. Bei der Vorlage des Halbjahresfinanzberichts betonte er: „Wir haben große Erfolge bei der Entwicklung und Einführung von Medikamenten erzielt, von denen einige Blockbuster-Potenzial haben.“ Baumann führte aus: „Wir haben die Einführung des Krebsmedikaments Nubeqa™ erfolgreich ausgeweitet und übertreffen dabei fortlaufend unsere Erwartungen. Die Einführung von Verquvo™ zur Behandlung der symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz haben wir nach der Zulassung in der EU und Japan fortgeführt, und wir sind dabei, Kerendia™ in den USA auf den Markt zu bringen.“ Das Medikament wurde im Juli von der US-Gesundheitsbehörde zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Nierenerkrankung und Typ-2-Diabetes zugelassen. Außerdem bringt Bayer mit der gerade bekannt gegebenen Akquisition von Vividion Therapeutics die Umsetzung seiner Strategie für die Division Pharmaceuticals weiter voran. „Die einzigartigen Technologien sowie das besondere Know-how von Vividion Therapeutics werden unsere Wirkstoffforschung maßgeblich stärken“, hob der Vorstandsvorsitzende hervor. Im Rahmen seiner Transformationsstrategie für Pharmaceuticals hat Bayer kürzlich eine eigene Zell- und Gentherapieplattform aufgebaut. Hier befinden sich bereits potenziell bahnbrechende medizinische Neuerungen in der klinischen Entwicklung, beispielsweise zur Behandlung von Parkinson.

Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 12,9 Prozent auf 10,854 Milliarden Euro, nachdem der Vorjahreszeitraum deutlich durch die Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 beeinträchtigt war. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 10,6 Prozent auf 2,577 Milliarden Euro. Negative Währungseffekte wirkten sich mit 524 Millionen Euro auf den Umsatz aus und mit 153 Millionen Euro auf das EBITDA vor Sondereinflüssen, das zusätzlich durch Zuführungen zu Rückstellungen für variable Vergütung verringert wurde. Das EBIT belief sich auf minus 2,281 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 10,784 Milliarden Euro). Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 3,901 Milliarden Euro (Vorjahr: 12,511 Milliarden Euro). Diese resultierten im Wesentlichen aus der bereits kommunizierten Zuführung zu Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Rechtskomplex Glyphosat von diskontiert rund 3,5 Milliarden Euro. Hinzu kamen Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit Wertminderungen und Restrukturierungen. Das Konzernergebnis betrug minus 2,335 Milliarden Euro (Vorjahr: minus 9,548 Milliarden Euro). Das bereinigte Ergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 1,61 Euro.

Der Free Cash Flow reduzierte sich um 17,8 Prozent auf 1,152 Milliarden Euro. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich zum 30. Juni gegenüber Ende März 2021 um 1,3 Prozent auf 34,361 Milliarden Euro. Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit und positive Währungseffekte glichen die Auszahlungen für die Dividendenausschüttung und Vergleichszahlungen für die Rechtsfälle in den USA beinahe aus.

Crop Science setzt in allen Regionen mehr um

Im Agrargeschäft (Crop Science) steigerte Bayer den Umsatz wpb. um 10,6 Prozent auf 5,021 Milliarden Euro. Hierzu trugen alle Regionen bei. In Lateinamerika und Asien/Pazifik gelang wpb. ein prozentual zweistelliges Umsatzwachstum, und auch in Nordamerika gab es ein deutliches Plus. Besonders hohe Zuwächse waren wpb. bei Fungiziden (22,9 Prozent) sowie Herbiziden (16,2 Prozent) zu verzeichnen. Bei den Fungiziden konnte Bayer den Absatz erheblich steigern – vor allem in Lateinamerika dank des Produkts Fox Xpro™ sowie in Nordamerika durch Produkteinführungen wie Delaro Complete™. Bei den Herbiziden machten sich Mengen- und Preissteigerungen insbesondere in der Region Nordamerika bemerkbar, wo der Absatz von XtendiMax™ und die Preise von Roundup™ stiegen. Ebenfalls aufwärts ging es wpb. für Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften (9,1 Prozent) – dank höherer Absätze in Nordamerika – sowie für Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften (8,6 Prozent). Hier profitierte das Geschäft insbesondere von einem gesteigerten Absatz in Lateinamerika und höheren Preisen in Nordamerika.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science reduzierte sich um 25,4 Prozent auf 1,018 Milliarden Euro, dies entspricht einer Marge von 20,3 Prozent. Preis- und Absatzsteigerungen sowie Beiträge aus bestehenden Effizienzprogrammen konnten gestiegene Kosten – insbesondere bei der Herstellung – nur teilweise ausgleichen. Zudem belasteten ein negativer Produktmix sowie Währungseffekte von 111 Millionen Euro und die spätere Vereinnahmung von Lizenzerträgen.

Pharmaceuticals erhöht Umsatz und Ergebnis

Der Umsatz mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln (Pharmaceuticals) legte wpb. um 16,2 Prozent auf 4,494 Milliarden Euro zu. Neben der deutlichen Erholung des Geschäfts von den Einschränkungen im Zusammenhang mit COVID-19 – vor allem in den Bereichen Augenheilkunde, Frauengesundheit und Radiologie – verzeichnete Bayer merkliches Wachstum bei anderen Produkten, etwa dem oralen Gerinnungshemmer Xarelto™, und dank des neu eingeführten Krebsmedikaments Nubeqa™. Den Umsatz mit Xarelto™ steigerte das Unternehmen wpb. um 12,6 Prozent, insbesondere durch deutlich gestiegene Absätze in China und Russland. Das Geschäft mit dem Augenmedikament Eylea™ wuchs wpb. um 27,4 Prozent. Dazu trug vor allem das sehr starke Wachstum aufgrund einer hohen Nachfrage in Europa bei.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Pharmaceuticals erhöhte sich um 3,0 Prozent auf 1,409 Milliarden Euro, vor allem infolge des starken Umsatzwachstums. Dies entspricht einer Marge von 31,4 Prozent. Gegenüber einem niedrigen Vorjahreswert stiegen die Aufwendungen für Forschung- und Entwicklung, diese betrafen beispielsweise die Zell- und Gentherapieeinheit. Ergebnismindernd wirkten zudem ein Anstieg der Herstellungskosten, Aufwendungen für Produkteinführungen, und ein negativer Währungseffekt von 26 Millionen Euro.

Consumer Health wächst weiter und steigert Ertragskraft

Der Umsatz bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) erhöhte sich wpb. um 12,8 Prozent auf 1,290 Milliarden Euro – dank Zuwächsen in allen Regionen und Kategorien nach einem leicht rückläufigen Vorjahresquartal. Positiv wirkte sich vor allem die weiterhin hohe Nachfrage nach Nahrungsergänzungsmitteln aus (Umsatzplus wpb. 15,7 Prozent) sowie die starke Allergiesaison in Nordamerika, die zu einer Umsatzsteigerung von wpb. 15,8 Prozent in der Kategorie Allergie und Erkältung führte.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health legte um 9,4 Prozent auf 278 Millionen Euro zu. Damit verbesserte sich die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen um 0,5 Prozentpunkte auf 21,6 Prozent. Dazu trugen vor allem die starke Geschäftsentwicklung sowie das kontinuierliche Kostenmanagement bei, die zusätzliche Marketinginvestitionen im Rahmen der Markteinführung neuer Produkte ermöglichten. Zudem verringerten negative Währungseffekte das Ergebnis um 20 Millionen Euro.

Ausblick: Bayer optimistisch für den weiteren Jahresverlauf

Nach der guten Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2021 ist Bayer auch für den weiteren Jahresverlauf optimistisch und erhöht die Prognose entsprechend. Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2020) erwartet das Unternehmen jetzt einen Umsatz von etwa 44 Milliarden Euro (bisher: etwa 42 Milliarden bis 43 Milliarden Euro). Dies entspricht nun wpb. einem Umsatzanstieg von etwa 6 (bisher: etwa 3) Prozent. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll sich jetzt währungsbereinigt (wb.) auf etwa 26 (bisher: etwa 27) Prozent belaufen. Dies bedeutet wb. weiterhin ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 11,2 Milliarden bis 11,5 Milliarden Euro. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant Bayer nun wb. etwa 6,40 Euro bis 6,60 Euro (bisher: etwa 6,10 Euro bis 6,30 Euro). Der Free Cash Flow soll sich jetzt wb. auf etwa minus 2 Milliarden bis minus 3 Milliarden Euro (bisher: etwa minus 3 Milliarden bis minus 4 Milliarden Euro) belaufen. Außerdem rechnet der Konzern nun zum Jahresende mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. etwa 36 Milliarden Euro (bisher: etwa 36 Milliarden bis 37 Milliarden Euro).

Basierend auf den Wechselkursen zum Stichtag 30. Juni 2021 erwartet das Unternehmen nun für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von etwa 43 (bisher: etwa 41) Milliarden Euro. Dies entspricht jetzt wpb. einem Umsatzanstieg von etwa 6 (bisher: etwa 3) Prozent. Die um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA-Marge soll sich jetzt auf etwa 25 (bisher: etwa 26) Prozent belaufen. Dies bedeutet nun ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA von 10,6 Milliarden bis 10,9 Milliarden Euro (bisher: 10,5 Milliarden bis 10,8 Milliarden Euro). Das bereinigte Ergebnis je Aktie erwartet Bayer nun bei etwa 6,00 Euro bis 6,20 Euro (bisher: etwa 5,60 Euro bis 5,80 Euro). Der Konzern rechnet nun mit einen Free Cash Flow von etwa minus 2 Milliarden bis minus 3 Milliarden Euro (bisher: etwa minus 3 Milliarden bis minus 4 Milliarden Euro) sowie einer Nettofinanzverschuldung von etwa 35 Milliarden Euro (bisher: etwa 35 Milliarden bis 36 Milliarden Euro).

Bayer knüpft wichtiges Finanzinstrument an ambitionierte Nachhaltigkeitsziele

Auch im Bereich Nachhaltigkeit erzielte das Unternehmen gute Fortschritte. So hat Bayer seine bestehende revolvierende Kreditlinie in Höhe von 4,5 Milliarden Euro jüngst an den Klimaschutz gebunden und damit erstmals ein Finanzinstrument mit Nachhaltigkeitszielen verknüpft. Die revolvierende Kreditlinie berücksichtigt künftig die Reduktionsziele des Unternehmens für den Ausstoß von Treibhausgasen. Sollte Bayer diese verfehlen, wird das Unternehmen eine Ausgleichszahlung an eine gemeinnützige Organisation leisten. Damit unterstreicht Bayer sein Bekenntnis zur Klimaneutralität bis 2030 und seine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie.

Nachdem Bayer 2020 eine Initiative gestartet hatte, um Landwirte zu unterstützen, Kohlendioxid im Boden zu binden, weitete das Unternehmen dieses Dekarbonisierungsprogramm kürzlich auf Europa aus. Zudem wurde das Langzeitkontrazeptivum Mirena™ in die Produktkataloge des UN-Bevölkerungsfonds (UNFPA) und der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID) für den Vertrieb in Ländern mit geringen und mittleren Einkommen aufgenommen. Dies ist ein Meilenstein, um mehr Frauen in diesen Ländern Zugang zu Familienplanung zu ermöglichen. In Turku, Finnland, investiert Bayer 250 Millionen Euro in Ausbau und Modernisierung der Produktion von Verhütungsmitteln.

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