Vor wenigen Wochen haben die Deutschen Werkstätten ihre umfangreiche Möbelsammlung aus der historischen Firmenproduktion an das Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) übergeben. Damit können wichtige Zeugnisse der Unternehmensgeschichte bewahrt, restauriert, wissenschaftlich aufgearbeitet und einem breiten lokalen sowie internationalen Publikum präsentiert werden. „Wir freuen uns sehr, die bereits heute im Schaudepot in Pillnitz bestehende Sammlung durch diese großzügige Schenkung deutlich erweitern zu können“, sagt Thomas A. Geisler, Direktor des Kunstgewerbemuseums.

Die jetzt übergebene Sammlung, bestehend aus rund 130 Objekten, war von den Deutschen Werkstätten in Hellerau seit den 1990er-Jahren aufgebaut worden und umfasst teils ehemaligen Firmenbesitz oder realisierte Projekte der Deutschen Werkstätten, wie dem Funkhaus Berlin von Franz Ehrlich, aber auch gezielte Ankäufe aus Privatbesitz.

Zur Schenkung gehören unter anderem frühe Maschinenmöbel von Richard Riemerschmid (um 1900) und weitere Typenmöbel, wie das erfolgreiche Schlafzimmer von Alexander von Salzmann. Auch seltene Möbeltypen aus der Serie „Die Billige Wohnung“ von Adolf Gustav Schneck (1920er-Jahre) und Möbel von Franz Ehrlich oder Selman Selmanagić aus der Nachkriegszeit sind Teil der Sammlung. Einzigartige Objekte aus der Betriebskantine oder den Produktionsräumen in Dresden-Hellerau sowie einige Stücke aus der jüngeren Produktion der Werkstätten nach Entwürfen des deutschen Architekten Hans Kollhoff erweitern die große Bandbreite der Schenkung.

„Wir arbeiten seit vielen Jahren eng mit dem Kunstgewerbemuseum zusammen. Dort sind die Hellerauer Möbel, die mitunter schon einen hohen Seltenheitswert haben, in den besten Händen“, sagt Fritz Straub, Geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Werkstätten.

Das 1898 von Karl Schmidt gegründete Unternehmen gehört von jeher zu den wichtigen Akteuren der Designgeschichte. Seit ihrer Gründung haben die Deutschen Werkstätten die deutsche Reformbewegung im Bereich des Möbelbaus mit qualitativ hochwertigen und schlichten Möbeln für eine breite Bevölkerungsschicht maßgeblich beeinflusst. Auch die Gestaltung von maßangefertigten Interieurs galt als besonders innovativ. Die Möbel-, Tapeten- und Textilproduktion im Zusammenhang mit der visionären Anlage der Fertigungsstätte und der Gartenstadt in Hellerau bilden ein einzigartiges Zeugnis der Moderne in Dresden. Ab den 1910er-Jahren gingen von der Gartenstadt und dem Unternehmen zukunftsweisende Impulse aus. Umgekehrt kamen bedeutende Persönlichkeiten des kulturellen Lebens nach Hellerau, um hier zu arbeiten oder die Gartenstadt und das Festspielhaus zu besichtigen.

Die Möbelherstellung war das wichtigste Standbein am Produktionsstandort Hellerau. In die Designgeschichte sind die Werkstätten mit den ersten sogenannten Maschinenmöbeln nach Entwürfen von Richard Riemerschmid eingegangen. Sie haben vor allem die Weiterentwicklung der Typenmöbel vorangetrieben und mit ihrer Arbeit zur Herausbildung des Berufes des Designers beziehungsweise der Designerin beigetragen.

Bereits in den 1980er-Jahren und seit der Eröffnung des Schaudepots im Jahr 2012 gehören die Deutschen Werkstätten zum Sammlungsschwerpunkt des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Mit der Schenkung wird Dresden zu der führenden Referenzsammlung für Möbel der Deutschen Werkstätten weltweit. Die wissenschaftliche Erforschung des Unternehmens wurde zuletzt mit der Ausstellung und Publikation „Gegen die Unsichtbarkeit. Designerinnen der Deutschen Werkstätten Hellerau 1898 bis 1938“ an die Öffentlichkeit getragen. In Kooperation mit weiteren Partnern soll dies auch weiterhin intensiviert werden. Gemeinsam mit den Deutschen Werkstätten möchte das Kunstgewerbemuseum in Zukunft an der Bekanntheit dieses einzigartigen Kapitels Dresdner Geschichte weiterarbeiten und zu seiner Verbreitung beitragen. Teile der Schenkung sollen in die geplante Neupräsentation der Deutschen Werkstätten am Sitz des Kunstgewerbemuseums in Schloss Pillnitz einfließen und in naher Zukunft dem Publikum präsentiert werden.

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