Vor über 1.000 mitgereisten Unionern traf der Bundesligist aus Köpenick in der ersten DFB-Pokalrunde auswärts auf den Drittligisten Türkgücü München.

Die Hausherren begannen selbstbewusst und liefen die Eisernen früh an, ohne dabei wirklich gefährlich zu werden. Die Gäste versuchten Ruhe ins Spiel zu bekommen und tasteten sich langsam in Richtung gegnerischem Strafraum vor. Nach einem Freistoß von Christopher Trimmel kam Andreas Voglsammer etwas überraschend an den Ball und köpfte ihn am Ende deutlich neben das Tor (17.). Max Kruse machte es in der 23. Minute besser. Den Querpass von Taiwo Awoniyi, der seinem Gegenspieler zuvor gekonnt den Ball abluchste, verwandelte er zur 1:0-Führung und sicherte den Eisernen damit den Einzug in die nächste Pokalrunde.

Türkgücü München: Vollath – Kuhn (82. Hottmann), Tieder, Mavraj, Hertner (Römling) – Chato (82. Karweina), Kehl-Gomez (30. Kusic) – Türpitz, Irving – Vrenezi, Sararer

1. FC Union Berlin: Luthe – Friedrich, Knoche, Baumgartl – Khedira, Andrich – Trimmel, Kruse (83. Haraguchi), Gießelmann (83. Ryerson) – Awoniyi (64. Behrens), Voglsammer

Zuschauer:  2.500
Schiedsrichter: Martin Pedersen; Alexander Sather, Rafael Foltyn; Tobias Endriß
Tore: 0:1 Max Kruse (23.)

Das altehrwürdige Münchner Stadion an der Grünwalder Straße bot den Rahmen für das Erstrundenmatch des 1. FC Union Berlin beim ambitionierten Drittligisten Türkgücü. Eine unter derzeitigen Bedingungen gut gefüllte Gästekurve wartete gespannt auf die erste Pflichtspiel-Startelf der Saison. Diese bestand zum großen Teil aus bekannten Gesichtern und wurde von drei Sommerneuzugängen komplettiert. Timo Baumgartl rückte neben Marvin Friedrich und Robin Knoche in die Dreierabwehrkette. Rani Khedira bildete zusammen mit Robert Andrich die Doppelsechs. Andreas Voglsammer stürmte an der Seite von Taiwo Awoniyi.

Das Spiel begann erwartungsgemäß mit abwartenden Gastgebern und um Spielkontrolle bemühten Unionern. Nach rund zwanzig Minuten witterten die Münchner ihre Chance. Drei Eckbälle und ein Freistoß von der Strafraumgrenze brachten jedoch keinen Torerfolg. Stattdessen jubelten wenig später die Gäste. Taiwo Awoniyi luchste Chato den Ball ab, behielt die Übersicht und legte schließlich auf den links mitgelaufenen Max Kruse ab. Diese ließ sich nicht zweimal bitten und erzielte die 1:0-Führung für seine Mannschaft (23.).

Das Spiel wurde nun intensiver und kampfbetonter. Robert Andrich kassierte die erste gelbe Karte der Partie. Türkgücü musste erstmals wechseln. Kehl-Gomez verließ angeschlagen den Platz, für ihn kam Kusic. Auch Taiwo Awoniyi musste nun behandelt werden, konnte jedoch weiterspielen. In der 35. Minute dann fast das 2:0. Über Nico Gießelmann und Robert Andrich kam der Ball zu Max Kruse. Dessen Direktabnahme zischte am rechten Pfosten vorbei.

Die Partie war nun recht zerfahren. Keine der beiden Mannschaften konnte bis zur Pause noch klare Aktionen für sich verbuchen, sodass es mit der 1:0-Führung für Union in die Kabinen ging.

Union kehrte unverändert auf den Platz zurück, die Gastgeber nahmen einen weiteren Wechsel vor. Römling ersetzte Hertner. Deutlich erkennbar war nun das Bemühen der Gäste, das Geschehen in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Eine Freistoßhereingabe von Kruse nimmt der eingelaufene Awoniyi direkt, doch vom linken Pfosten springt der Ball ins Feld zurück. Zwei Minuten später folgte eine Doppelchance. Doch weder Rani Khedira per Flachschuss noch Andreas Voglsammer per Kopf konnten Vollath im Türkgücü-Tor überwinden. Entlastung für die Gastgeber gab es am ehesten durch Standards, doch die Ecke im Anschluss an einen Vrenezi-Schuss brachte nichts ein. Fast im Gegenzug erneut Kruse, doch auch sein wuchtiger Schuss traf nur den Keeper, nicht das Tor.

In der 64. Spielminute dann der erste Wechsel bei Union. Taiwo Awoniyi verließ den Platz, für ihn kam Kevin Behrens und traf prompt. Sein sehenswerter Kopfballtreffer nach Flanke von Christopher Trimmel wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben. Die Partie verflachte nun wieder etwas. Union kontrollierte das Geschehen, ein Aufbäumen des Drittligisten war noch nicht erkennbar. Eine Viertelstunde vor Schluss setzte Urs Fischer einen weiteren offensiven Impuls. Marcus Ingvartsen kam für Andras Voglsammer. Dann aber doch mal Gefahr für das Tor von Andreas Luthe. Sararer tauchte im Strafraum auf, hatte Zeit und blieb schließlich in der Union-Abwehr hängen (79.). Eine Minute später musste Luthe dann doch eingreifen. Den Schuss von Chato parierte er im Nachfassen.  Für Union kamen nun Genki Haraguchi und Julian Ryerson für Max Kruse und Niko Gießelmann. Es folgte eine weitere Ecke, doch Marcus Ingvartsens Kopfball wurde sichere Beute von Vollath (84.).

Kurz vor dem Ende warfen die Münchner noch einmal alles nach vorn und waren bemüht, sich mit dem Ausgleichstreffer eine Verlängerung zu erkämpfen. Ernsthafte Gefahr für die Abwehr der Unioner entstand allerdings nicht mehr und so stehen die Köpenicker in der zweiten Runde des DFB-Pokals.

“Ich habe im Vorfeld gesagt, dass das ein schwieriges Pokalspiel wird. Ich glaube, das hat man heute gesehen. Vor allem die ersten 15. Minuten brauchten wir, um ins Spiel zu kommen. Dann empfand ich es als abgeklärt. In der zweiten Hälfte musst Du dann eigentlich das zweite Tor erzielen, da haben wir uns das Leben selber ein bisschen schwer gemacht”, resümierte Union-Trainer Urs Fischer das Weiterkommen im DFB-Pokal.

Am kommenden Sonnabend, dem 14.08.2021 empfängt der 1. FC Union Berlin zum Heimspielauftakt der Bundesligasaison 2021/2022 die Werkself aus Leverkusen. Anpfiff der Partie ist um 15:30 Uhr im Stadion An der Alten Försterei. 

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