Die Ministerpräsidentenkonferenz muss dringend die Weichen für die Pandemie-Bekämpfung im Herbst stellen. Dazu ist es erforderlich, mit einem neuen, umfassenderen und bundesweiten Ampelsystem das Infektionsgeschehen adäquat abzubilden, um dann sachgerechte politische Entscheidungen treffen zu können. „Wir haben mit unserem Indikatorenmix einen Vorschlag unterbreitet und erwarten, dass die Ministerpräsidentenkonferenz diesen als eine Grundlage für die Debatte nimmt. Es ist mittlerweile allgemeiner Konsens, dass die Inzidenz alleine keine geeignete Maßzahl mehr sein kann, um die Pandemie auch im Herbst abzuschätzen. Gerade wenn es weiterhin wesentliches Ziel aller politischen Handlungen ist, die Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, müssen auch vermehrt die Messzahlen und Indikatoren aus dem Gesundheitssystem herangezogen werden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß.

Politisches Ziel muss es sein, das Infektionsgeschehen niedrig zu halten, Hospitalisierungen zu vermeiden und gleichzeitig gesellschaftliches Leben, Bildung und Kultur zu ermöglichen. „Es muss alles getan werden, um eine Situation wie im Herbst letzten Jahres zu vermeiden. Die Ministerpräsidentenkonferenz muss mit ihren Entscheidungen auch die Bevölkerung mitnehmen und auf eine breite Akzeptanz zielen. Dass wir bis dato so erfolgreich durch die Pandemie gekommen sind, liegt zum Großteil an der großen Bereitschaft der Menschen, die Maßnahmen mitzutragen. Diesen Zusammenhalt dürfen wir auf keinen Fall verspielen. Wichtig wird auch sein, dass wir mit niedrigschwelligen Angeboten vor Ort die Impfbereitschaft weiter stärken. Dazu brauchen wir gute Aufklärung und zielgruppengenaue Ansprache“, forderte Gaß.

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