Der Nachlass des deutsch-georgischen Schriftstellers und Autors Giwi Margwelaschwili (1927-2020) wurde als Stiftung dem Deutschen Literaturarchiv Marbach übergeben. Als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren, wurde Margwelaschwili nach dem Ende des Kriegs als Gymnasiast im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen inhaftiert und anschließend gezwungen, nach Tiflis zu übersiedeln. Hier lehrte er nach einem Germanistik-Studium von 1957-1970 am Staatlichen Institut für Fremdsprachen und schrieb in deutscher Sprache Romane. Zu seinen bekanntesten, seit 1990 in Deutschland veröffentlichten Werken zählen Muzal. Ein georgischer Roman, Die große Korrektur, Der Kantakt und die Kapitän Wakusch-Trilogie.

Seit 1970 verfasste er zudem in russischer Sprache für das Institut für Philosophie der Georgischen Akademie der Wissenschaften philosophische Texte, die bisher nur zum kleinen Teil veröffentlicht wurden. Unter Berufung auf Martin Heidegger und Edmund Husserl entwickelte Margwelaschwili eine eigene anspruchsvolle Theorie, in deren Mittelpunkt das Phänomen der Schriftlichkeit und die Differenz zwischen der realen Welt und der Welt der Texte stehen. Nach 1989 wohnte Margwelaschwili für mehr als 20 Jahre in Berlin, bevor er 2011 wieder nach Tiflis übersiedelte. Sein Werk wurde unter anderem mit dem Brandenburgischen Literaturpreis, dem Kunstpreis Berlin, der Goethe-Medaille des Goethe-Instituts und dem Italo-Svevo-Preis ausgezeichnet.

Sein Nachlass besteht aus einer Vielzahl von zum Teil noch unveröffentlichten Manuskripten, ausführlichen Tagebüchern, Korrespondenzen, zwei Laptops sowie einer Bibliothek in Gestalt von mehreren Hundert Filmrollen, die abfotografierte philosophische Bücher enthalten.

»Der Schriftsteller Giwi Margwelaschwili war in mehreren Sprachwelten beheimatet, ein Autor ›zwischen den Sprachen‹ mit einem bewegten Leben zwischen Ost und West. Erst spät, nach seiner Rückkehr nach Berlin, wurden erste literarische Werke von ihm in Deutschland veröffentlicht. Jetzt kann das umfangreiche Archiv dieses einzigartigen Erzählers in Marbach erforscht werden.« Sandra Richter, Direktorin des Deutsche Literaturarchivs Marbach

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutsche Schillergesellschaft e.V.- Deutsches Literaturarchiv Marbach –
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach
Telefon: +49 (7144) 848-0
Telefax: +49 (7144) 848-299
http://www.dla-marbach.de

Ansprechpartner:
Alexa Hennemann
Telefon: +49 (7144) 848-173
Fax: +49 (7144) 848-191
E-Mail: alexa.hennemann@dla-marbach.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel