Über 50 ComiczeichnerInnen aus dem deutschsprachigen Raum öffnen ihre Schubladen und gewähren Einblick in bisher unveröffentlichtes Material. In der Ausstellung lassen sich mehr als 300 Zeichnungen entdecken, die noch niemand zuvor gesehen hat! Dabei treffen NewcomerInnen auf namhafte und berühmte ZeichnerInnen und verdeutlichen: Sie alle haben Projekte, die bisher unvollendet geblieben sind. Manche wurden vom Verlag abgelehnt oder gar zensiert. Manchmal fehlen Zeit und Muße, um eigenen Projektideen und Herzensangelegenheiten bis zu ihrer Vollendung nachzugehen. Andere Geschichten hingegen sind fertiggestellt und liegen bereit, um in hohen Auflagen gedruckt zu werden.

Ein Großteil dieser bisher ungesehenen Projekte sind frei entstandene Zeichnungen und Geschichten, die aufgrund ihrer Ungebundenheit von Auftraggebern die Handschrift der jeweiligen KünstlerInnen in hohem Maße veranschaulichen. Zugleich ergibt sich in dieser Zusammenstellung aus unterschiedlichen Comicgenres, Zeichenstilen und Strömungen ein aufschlussreicher Überblick über die deutschsprachige Comicgeschichte und insbesondere der aktuellen Szene.

Historische Originale wie die posthum veröffentlichten Bildgeschichten des Comicvorreiters Wilhelm Busch stellen frühe Beispiele sequentieller Kunst dar. Werke, wie Erich Ohsers Zeichnungen aus den 1930er Jahren zeigen, dass der Comic zu dieser Zeit im deutschsprachigen Raum noch nicht den Stellenwert hat, den er in den USA bereits erlangt hatte. Unveröffentlichte Blätter wichtiger Pioniere, wie Willi Kohlhoff und Hansrudi Wäscher verbildlichen den Durchbruch der kleinen bunten Hefte in den 1950er Jahren und bahnen den Weg für Comicgrößen wie Isabel Kreitz, Ulli Lust und Ralf König. Brösels Werner liefert das massentaugliche Entertainment der 1990er Jahre. Die Vielfalt, mit der sich die heutige Comicszene präsentiert, lässt Gattungen, Genres, Stile und Veröffentlichungsmethoden verschwimmen. Es muss keine Grenzen geben und auch die Inhalte lassen sich nicht mehr in festen Kategorien wie Action, Fantasy oder Western fassen. Matthias Schultheiss zeichnet ein großformatiges Porträt von Adolf Hitler im Ersten Weltkrieg, während Sheree Domingo Fragen nach Geneditierung und Klimaschutz aufwirft. Goethes Faust erfährt durch Atak und Fil bildlich wie sprachlich eine völlig neue Ausdrucksweise und Nicolas Mahler führt unsere Kommentarfunktionsgesellschaft mit einer humorvollen Serie ad absurdum.

Die Ausstellung präsentiert Schätze, die zum Teil seit Jahrzehnten unter der Oberfläche der deutschsprachigen Comicszene liegen. Unveröffentlichte Einzelblätter und Geschichten finden sich von Wilhelm Busch bis Flix und eröffnen in ihrer Bandbreite gleichermaßen eine kleine Geschichte des Comics wie eine kleine Geschichte der Welt.
Erstmals treffen so viele bedeutende AkteurInnen aus der aktuellen Comicszene mit in dieser Konstellation aufeinander und verdeutlichen dadurch die Vielschichtigkeit, Innovation und den Einfluss der ZeichnerInnen und ihrer Werke. Ungesehene Schätze und bisher verborgene Meisterwerke warten darauf entdeckt zu werden!

Die Ausstellung wird gefördert von der Stadtsparkasse Oberhausen und dem Freundeskreis der LUDWIGGALERIE. Kulturpartner ist WDR 3.

Vom 8. August bis zum 26. September 2021 ist im Kleinen Schloss der Kunstverein zu Gast in der LUDWIGGALERIE mit seiner Projektreihe PARALLEL. Zu sehen sind Werke von KLAUS SIEVERS und BENJAMIN NACHTWEY unter dem Titel Ins Grüne · Ins Blaue · Ins Schwarze – Malerei, Zeichnung, Wortarbeiten.

Vom 26. September 2021 bis zum 9. Januar 2022 zeigt die LUDWIGGALERIE Der Schmerz des Vaters? – die Trinitarische Pietà zwischen Gotik und Barock. Zu einer Skulptur aus der Sammlung Peter und Irene Ludwig.

Nähere Informationen zu dem die Ausstellung begleitenden museumspädagogischen Angebot und zum Rahmenprogramm gibt es unter www.ludwiggalerie.de.

Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen ist eins der einundzwanzig RuhrKunstMuseen.

Pressegespräch Donnerstag, 30. September 2021, 11:00 Uhr
Ausstellungseröffnung Samstag, 2. Oktober 2021, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11:00–18:00 Uhr;
montags, 24., 25., 31.12.2021 und
01.01.2022 geschlossen
Eintritt 8,00 €, ermäßigt 4,00 €, Familien (zwei Erwachsene plus Kinder) 12,00 €
Kombiticket mit dem Gasometer Oberhausen 14,00 €
Öffentliche Führungen jeden Sonn- und Feiertag um 11:30 Uhr
Kuratorinnenführungen

mit Linda Schmitz-Kleinreesink
Sonntag, 24.10.2021, 15:00 Uhr
Sonntag, 14.11.2021, 15:00 Uhr
Sonntag, 12.12.2021, 15:00 Uhr Sonntag, 16.01.2022, 15:00 Uhr

Direktorinnenführungen

mit Dr. Christine Vogt
Mittwoch, 10.11.2021, 16 Uhr
Mittwoch, 08.12.2021, 16 Uhr

Publikation

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, herausgegeben von Linda Schmitz-Kleinreesink und Christine Vogt, 256 Seiten, 29,80 €.
ISBN 978-3-946266-30-3

 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Ludwig Galerie Schloss Oberhausen
Konrad-Adenauer-Allee 46
46049 Oberhausen
Telefon: +49 (208) 41249-28
Telefax: +49 (208) 41249-13
http://www.ludwiggalerie.de

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