In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt AIQNET entsteht ein offenes, digitales Ökosystem, das es in Zukunft erlauben soll, medizinische Daten austauschbar und damit für Forschung, Diagnose und Behandlung nutzbar zu machen. Alle Medizintechnikexperten wie Hersteller, Softwareentwickler, aber auch Kliniken und Berater sind eingeladen, das Projekt als assoziierte Partner durch ihre Expertise zu bereichern.

Seit Mai 2021 ist die neue, verschärfte Medizinprodukteverordnung der EU (MDR) in Kraft, die die Sicherheit von Medizinprodukten noch weiter verbessern soll. Die MDR gibt vor, dass Hersteller jetzt jährliche Studien vorlegen müssen, die die Wirksamkeit und Sicherheit der Medizinprodukte garantieren.

Was dem Schutz der PatientInnen dient, ist aber für viele Unternehmen eine große Herausforderung, weil die Beschaffung, Analyse und Bewertung der dazu notwendigen klinischen Daten sehr aufwendig ist. Die geringe Interoperabilität der vorhandenen IT-Systeme erschwert den Prozess zusätzlich. Um zu gewährleisten, dass lebenswichtige medizinische Produkte auch weiterhin am Markt verfügbar sind, wird im Projekt AIQNET ein digitales Ökosystem entwickelt, das die Analyse von Behandlungsverläufen mit Künstlicher Intelligenz in den klinischen Alltag integriert. Ziel ist es, möglichst viele Medizintechnik-Experten entlang der gesamten Wertschöpfungskette in das Ökosystem einzubinden, um einen weltweiten Austausch klinischer Daten unter höchsten technischen Sicherheitsstandards zu ermöglichen.

Assoziierte Partnerschaft erlaubt Einbindung in interdisziplinäres Expertennetzwerk

Darum sind alle Medizintechnikhersteller, Kliniken, Softwareentwickler und weitere Medizintechnik-Experten aufgefordert, sich in dem Projekt AIQNET als assoziierte Partner zu engagieren. „Die KLS Martin Group ist ein global agierendes, mittelständisches Familienunternehmen der Medizintechnik. Als Experten für Chirurgie entwickeln wir umfassende medizintechnische Problemlösungen. Das Projekt AIQNET bindet uns als assoziierte Partner in ein interdisziplinäres Netzwerk renommierter Stakeholder entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Medizintechnik ein“, so Sebastian Steppacher, Head of Operational Product Management von der KLS Martin Group aus Tuttlingen.

Rund 50 ExpertInnen aus unterschiedlichen Bereichen der Medizintechnik sind bereits als assoziierte Partner im Projekt AIQNET aktiv und profitieren von dem fruchtbaren Austausch zu den Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Gesundheitsbranche. Sie nutzen den Wissensvorsprung zu jüngsten Projektentwicklungen und haben schon jetzt die Chance, sich mit namhaften Projektakteuren wie der Charité Berlin oder der BG Klinik, mit Herstellern wie der B. Braun Gruppe oder innovativen Softwareentwicklern wie der RAYLYTIC GmbH zu vernetzen und Expertisen auszutauschen. Denn als interaktives Ökosystem hat AIQNET eine zentrale „Enablerfunktion“, die es Medizinprodukteherstellern sowie Softwareentwicklern erlaubt, Wettbewerbsvorteile auszubauen und neue Geschäftsmodelle zu implementieren.

So hat sich auch das Johner Institut als eines der führenden Unternehmen im Bereich Beratung und Zulassung dem Projekt angeschlossen. „Wir, das Johner-Institut, verstehen uns als Kümmerer im Gesundheitswesen, die aufrichtig helfen und Probleme nachhaltig lösen. Unser Unternehmen gibt es, damit Hersteller sichere Produkte entwickeln, diese trotz unzähliger Regularien und anderer Hürden auf den Markt bringen und damit PatientInnen helfen können. Wir engagieren uns als assoziierter Partner im Projekt AIQNET, weil die Digitalisierung für die Umsetzung von Regularien im Gesundheitswesen immer wichtiger wird“, erklärt Dr. Sebastian Grömminger vom Johner Institut abschließend.

Über AIQNET

AIQNET ist ein digitales Ökosystem, das die Nutzung medizinischer Daten sektorenübergreifend und datenschutzkonform ermöglicht. Koordiniert wird das Gesamtvorhaben von der BioRegio STERN Management GmbH, Stuttgart. Initiator und Konsortialführer ist die RAYLYTIC GmbH mit Sitz in Leipzig.

Das Konsortium aus 16 etablierten Unternehmen der Medizintechnik und der Gesundheitsversorgung gewann 2019 unter dem Projekt-Akronym "KIKS" den KI-Wettwettbewerb der Bundesregierung. Seit Januar 2020 entwickeln die Partner des vom BMWi geförderten Projekts die technische Infrastruktur und darauf aufbauende Anwendungen. Im Mittelpunkt steht die Strukturierung von Daten mit Hilfe künstlicher Intelligenz und die Schaffung eines rechtssicheren Rahmens. So lassen sich künftig beispielsweise Leistung und Sicherheit von Medizinprodukten objektiv und weitgehend automatisiert messen. Administrative Aufgaben der Gesundheitsversorgung, z.B. bei der Dokumentation, können durch entsprechende Anwendungen erledigt werden. Besonderes Merkmal des Projekts ist die enge Kooperation zwischen Industrie, Forschung und Versorgung.

Durch den Zugang zu technischen und wissenschaftlichen Daten mit hoher Tiefe bietet das Ökosystem künftigen Partnern die Möglichkeit, eigene Gesundheitsanwendungen mit geringem Aufwand zu entwickeln und vom rechtssicheren, validierten Rahmen von AIQNET zu profitieren.

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