Die Forstwirtschaft in Deutschland hat im Jahr 2019 Waren und Dienstleistungen im Wert von 6,9 Milliarden Euro produziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Waldgesamtrechnung mitteilt, sank der Produktionswert damit um mehr als ein Fünftel (-21 %) gegenüber dem Vorjahr. Die Nettounternehmensgewinne gingen sogar um 61 % zurück.

Höchstwerte bei der Holzentnahme in den Jahren 2018 und 2019

Die Rückgänge kamen zustande, obwohl die Holzentnahme einen neuen Höchstwert erreichte: 2019 wurden insgesamt 93 Millionen Kubikmeter Holz aus deutschen Wäldern entnommen (gefällte und aus dem Wald gebrachte Bäume einschließlich Rinde). Diese Menge übertraf den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2018 (90 Millionen Kubikmeter). Der Anstieg beruht im Wesentlichen auf dem erneut hohen Schadholzaufkommen. In den Jahren 2014 bis 2017 hatte die durchschnittliche Holzentnahme bei 81 Millionen Kubikmetern gelegen und war somit 12 % geringer als der Durchschnitt der Jahre 2018 und 2019. Infolge des erneut hohen Angebots auf dem Markt sank der in der Waldgesamtrechnung zugrunde gelegte Rohholzpreis im Jahr 2019 um 36 % gegenüber dem Vorjahr, nachdem er bereits 2018 um 12 % zurückgegangen war.

Wert des Holzvorrates sinkt von 2017 bis 2019 um 44 %

Aufgrund der gesunkenen Preise ist im monetären Bereich der Waldgesamtrechnung ein starker Wertverfall des stehenden Holzvorrates und des natürlichen Zuwachses an Holz (Nettozuwachs) zu verzeichnen: Obwohl der Holzvorrat zwischen 2017 und 2019 um weniger als 1 % zurückgegangen ist, verlor er von Ende 2017 bis Ende 2019 mehr als zwei Fünftel seines Gesamtwerts (-44 %). Der Wertverlust zeigt sich auch bei der monetären Bewertung des Nettozuwachses an Holz. Während der Wert des Nettozuwachses 2018 noch 2,8 Milliarden Euro betrug, wurde 2019 ein Zuwachs in gleichem Umfang (+94 Millionen Kubikmeter mit Rinde) nur noch mit 1,8 Milliarden Euro und damit um mehr als ein Drittel (-36 %) geringer bewertet.

Methodischer Hinweis

Seit 2006 erstellt das Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie im Auftrag des Statistischen Bundesamtes die Waldgesamtrechnung als Teil der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen. Im Jahr 2014 wurde der Standardtabellensatz auf die „European Forest Accounts“ (EFA) umgestellt. Ausführliche Ergebnisse sind unter Publikationen der Umweltökonomischen Gesamtrechnungen abrufbar. Der Abschlussbericht „Methodenbeschreibung zum Tabellenrahmen der European Forest Accounts und Ergebnisse der Jahre 2014 und 2015“ (Rosenkranz, L. Englert, H. et al. 2018) enthält eine ausführliche Beschreibung der Methoden sowie die Herleitung der Ergebnisse.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Statistisches Bundesamt
Gustav-Stresemann-Ring 11
65189 Wiesbaden
Telefon: +49 (611) 75-1
Telefax: +49 (611) 75-4000
http://www.destatis.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel