Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat gestern den pro familia Landesverband NRW e.V. mit einer Prämie in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet. Er erhält diese für sein vorbildliches Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM). Besonders positiv herauszustellen sind die Darstellung der Ziele des BEM sowie die Kontrolle der Wirksamkeit der aus dem BEM-Verfahren resultierenden Maßnahmen. In der Präambel der Betriebsvereinbarung werden sowohl die gesetzlichen Ziele als auch Ziele über den gesetzlichen Rahmen hinaus aufgeführt. Die Wirksamkeit der vereinbarten Maßnahmen erfolgt anhand des Maßnahmenplans. Es wird festgehalten, wer die jeweilige Maßnahme initiiert, wer darüber hinaus beteiligt wird und bis wann diese umzusetzen ist. Auch bei der Beschäftigungsquote der schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen liegt pro familia mit rund zehn Prozent über der gesetzlichen Vorgabe von fünf Prozent.

Christoph Beyer, Leiter des LVR-Inklusionsamtes, übergab die Auszeichnung an RA Rainer Hecker, den Vorsitzenden von pro familia NRW e. V. und Britta Lieske, Betriebsratsvorsitzende: „Ihre Bewerbung hat die Jury des LVR-Inklusionsamtes auf ganzer Linie überzeugt, unter anderem weil die Ziele Ihres BEM-Verfahren teils über den gesetzlichen Anforderungen liegen. Sie sorgen dafür, dass Ihre Mitarbeitenden ausführlich über die Angebote Ihres Betrieblichen Eingliederungsmanagements informiert sind und kümmern sich vorbildlich um die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. Dieses zukunftsorientierte und verantwortungsvolle Handeln – von dem alle profitieren – zeichnet der LVR gerne aus“.

RA Rainer Hecker, Vorsitzender von pro familia NRW e.V.: „Wir freuen uns über die Anerkennung unseres Engagements durch den Landschaftsverband Rheinland. Der Vorstand hat sich bereits dafür ausgesprochen, die großartige Summe in Höhe von 10.000,- Euro durch eigene Mittel in Höhe von etwa 3000,- Euro aufzustocken. Mit dem Betriebsrat sind wir uns einig, dass diese Mittel für Gesundheitsförderung im Betrieb eingesetzt werden sollen“.

Der pro familia Landesverband NRW e.V. ist ein Verbund von Beratungsstellen. Angeboten wird medizinische, psychologische, psychosoziale und familienrechtliche Beratung unter anderem zu den Themen Sexualität, Partnerschaft, Trennung und Scheidung, Empfängnisregelung und -verhütung, unerfülltem Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und Abtreibung. Im Unternehmen werden 230 Mitarbeitende beschäftigt. Es bestehen ein gewählter Betriebsrat sowie eine gewählte Schwerbehindertenvertretung. Der pro familia Landesverband NRW e.V. ist Teil des Bundesverbandes pro familia Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V. mit Hauptsitz in Frankfurt am Main.

Der LVR vergibt seit 2007 Prämien für die beispielhafte Einführung und Umsetzung des BEM. Das BEM ist Bestandteil der Prävention. Alle Arbeitgeber sind seit 2004 gesetzlich verpflichtet, sich aktiv um die Vermeidung von betriebsbedingten Erkrankungen sowie die Wiedereingliederung von längerfristig oder häufig erkrankten Mitarbeitenden zu kümmern. Behinderungen und frühzeitige Verrentungen sollen so vermieden werden.

Das LVR-Inklusionsamt unterstützt Arbeitgeber bei der BEM-Umsetzung mit Fortbildungen und Beratung und vergibt für die vorbildliche Praxis jährlich Prämien. Weitere Prämien im Jahr 2020 gehen an die Fiege Logistik Mönchengladbach GmbH, den Caritasverband Rhein-Kreis Neuss, die RSAG AöR und die Teijin Carbon Europe GmbH.

Zahlen aus dem Jahresbericht 2019/20 des LVR-Inklusionsamtes

  • Ende 2019 lebten im Rheinland etwa 1.005.000 Menschen mit einer Schwerbehinderung.
  • Im Rheinland gibt es circa 18.145 beschäftigungspflichtige Arbeitgeber mit einer durchschnittlichen Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen von fast 5,4 Prozent
  • In 2019 haben Arbeitgeber, Inklusionsprojekte und schwerbehinderte Menschen rund 50,2 Millionen Euro als finanzielle Förderung erhalten.
  • Bislang hat das LVR-Inklusionsamt 67 Arbeitgeber der Privatwirtschaft und des Öffentlichen Dienstes mit der BEM-Prämie ausgezeichnet.
Über Landschaftsverband Rheinland

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) arbeitet als Kommunalverband mit rund 20.000 Beschäftigten für die 9,7 Millionen Menschen im Rheinland. Mit seinen 41 Schulen, zehn Kliniken, 20 Museen und Kultureinrichtungen, vier Jugendhilfeeinrichtungen, dem Landesjugendamt sowie dem Verbund Heilpädagogischer Hilfen erfüllt er Aufgaben, die rheinlandweit wahrgenommen werden. Der LVR ist Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Die 13 kreisfreien Städte und die zwölf Kreise im Rheinland sowie die StädteRegion Aachen sind die Mitgliedskörperschaften des LVR. In der Landschaftsversammlung Rheinland gestalten gewählte Mitglieder aus den rheinischen Kommunen die Arbeit des Verbandes.

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