Nach einem virtuellen Auftakt im April kommen am 11. September 2021 fünf der namhaftesten Gegenwartsautorinnen und -auto-ren auf die Marbacher Schillerhöhe um darüber nachzudenken, was das Sam-meln eigener Hinterlassenschaften für sie bedeuten könnte. Was muss in die Box für Marbach und was sollte besser vergessen werden? Was erwarten sie von ei-nem Literaturarchiv, was erhoffen sie sich?

Solche Fragen sind so alt wie das Archivieren selbst und stellen sich doch immer wieder neu. So dachte zum Beispiel Hans Magnus Enzensberger 2013 zunächst sehr skeptisch über sein eigenes Archiv nach, dann aber entstand daraus sein au-tobiografisches Buch Tumult. Dem Spiegel gegenüber erklärte er: »Eines Tages kamen zwei Herren vom Marbacher Literaturarchiv. Ich gab den beiden den Kel-lerschlüssel: Meinetwegen könnt ihr euch diesen Komposthaufen gern an-schauen. Die haben dort zwei Tage lang gestöbert. Es stellte sich heraus: So blöd war der gar nicht, der diese Notizen geschrieben hat. Ziemlich scharf beobach-tet!«

»Ziemlich scharf beobachtet« – diese Selbsterkenntnis dient als Motto für die Ge-spräche mit Matthias Göritz und Nadja Küchenmeister, die zu den wichtigen lyri-schen Stimmen ihrer Generation gehören. Ulrike Draesner wurde jüngst für ih-ren Roman Schwitters gefeiert, der selbst eine Art Archivphantasie darstellt. Die Deutsch-Ungarin Terézia Mora, Büchner-Preisträgerin des Jahres 2018, legt in ihren Romanen und Erzählungen immer wieder unerwartete Bewusstseins-schichten frei, und der ebenfalls mit dem Büchner-Preis ausgezeichnete Lyriker und Erzähler Marcel Beyer arbeitet virtuos wie nur wenige mit historischen Quellen. Aber was bedeutet das für das eigene Archiv?

Durchaus spielerisch und mit einem gehörigen Schuss Selbstironie wird es einen Nachmittag lang um Themen gehen, die nicht nur für unsere literarische Über-lieferung, sondern ebenso für das Selbstverständnis von Autorschaft substanziell sind.

Programm:
14.30 bis 15.30 Uhr: Nadja Küchenmeister und Marcel Beyer im Gespräch mit Heike Gfrereis und Jan Bürger (beide DLA)

15.45 bis 16.45 Uhr: Ulrike Draesner und Matthias Göritz im Gespräch mit Alexa Hennemann und Jan Bürger (beide DLA)

17.30 bis 18.30 Uhr: Terézia Mora im Gespräch mit Sandra Richter (DLA)

Um Voranmeldung wird gebeten, da die Plätze pandemiebedingt begrenzt sind: presse@dla-marbach.de
Die Gespräche werden aufgezeichnet und sind anschließend auf dem YouTube-Kanal des DLA abrufbar:
www.youtube.com/user/LiMo606/featured

Die Reihe Archiv-Box wird gefördert von ›Neustart Literatur‹, dem Programm des Deutschen Literaturfonds im Rahmen von ›Neustart Kultur‹ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutsche Schillergesellschaft e.V.- Deutsches Literaturarchiv Marbach –
Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach
Telefon: +49 (7144) 848-0
Telefax: +49 (7144) 848-299
http://www.dla-marbach.de

Ansprechpartner:
Dr. Dietmar Jaegle
Stellv. Leiter Kommunikation
Telefon: +49 (7144) 848-604
Fax: +49 (7144) 848-191
E-Mail: dietmar.jaegle@dla-marbach.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel