Diese Woche lautet unsere Forderung an den künftigen Senat und die Bezirke: Nehmt endlich den Artenschutz ernst! „Wie leichtfertig Berlin allen Lippenbekenntnissen zum Trotz mit dem Thema Artenschutz umgeht, hat die SPD erst gerade mit ihrer Blockade der Bauordnungsreform gezeigt“, sagt Juliana Schlaberg, Naturschutzreferentin des NABU Berlin. Die Reform sah unter anderem eine Pflicht zur Dach- und Fassadenbegrünung vor sowie einen stärkeren Schutz von gebäudebewohnenden Arten wie Fledermäusen oder Schwalben. Auch Maßnahmen gegen den Vogelschlag an Glas fanden nach langem Ringen mit den Umweltverbänden Eingang. „Dass die SPD die langwierig abgestimmte Novelle kurz vor der Verabschiedung über Bord wirft, ist ein herber Rückschlag für den Arten- und auch den Klimaschutz in Berlin“, so Schlaberg.

Aber auch in anderen Bereichen wird der Artenschutz in der Hauptstadt systematisch missachtet. Immer wieder werden Biotopbäume mit Spalten und Höhlen ohne Not gefällt; am Pankower Tor steht das letzte Vorkommen der streng geschützten Kreuzkröte auf dem Spiel; und die artenreiche „Tegeler Stadtheide“ mit dem angrenzenden Vogelschutzreservat am Flughafensee steht noch immer nicht unter Naturschutz.

Deshalb fordert der NABU Berlin:

Als „Kommune für biologische Vielfalt“ darf Berlin den Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten nicht länger nachrangig behandeln, sondern muss der Erhaltung der biologischen Vielfalt im Zweifel Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen einräumen – so etwa beim Neubauquartier „Pankower Tor“, wo ein überregional bedeutendes Vorkommen der streng geschützten Kreuzkröte gefährdet ist.
Der Senat muss sein „Handbuch Gute Pflege“ für Grünanlagen im städtischen Besitz und bei kommunalen Wohnungsgesellschaften verbindlich machen, um die Artenvielfalt in Parks und Grünflächen zu erhöhen. Tierische Mitbewohner an und in Gebäuden müssen konsequent geschützt werden. Eine naturverträgliche Gestaltung mit großzügiger Dach- und Fassadenbegrünung sowie ausreichend Lebensstätten für Vögel und Fledermäuse muss Pflicht bei allen Bauvorhaben werden. Schottergärten und ähnlich sterile Gartengestaltungen sollen verboten werden.

Da sich das Artensterben nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland zuspitzt, hat der NABU zudem ein bundesweites „Notprogramm für die Natur“ aufgelegt. Die Politik muss endlich die Rahmenbedingungen für eine andere Landwirtschaft, eine großräumige Renaturierung unserer Wälder, Moore und Meere und für eine moderne naturverträgliche Infrastruktur schaffen. „Wir appellieren an alle Wähler*innen, den Kampf gegen das Artensterben und die Naturzerstörung bei den Wahlen sowohl in Berlin als auch für den Bundestag zu einem entscheidenden Kriterium zu machen!“, sagt Schlaberg.

NABU Berlin zur Wahl: berlin.nabu.de/wahl2021
Die Wahlprüfsteine an die  Parteien finden Sie hier: berlin.nabu.de/parteiencheck
Das Notprogramm des NABU für die Natur: www.nabu.de/notprogramm

Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Über 20.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den zehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

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