Dass die neue Prognose des Indikators gedämpfter ausfällt, liegt vor allem an den Lieferengpässen, insbesondere bei Halbleitern, und gestiegenen Preisen bei Rohstoffen und Vorleistungen. Sie sorgen dafür, dass sich die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe nur langsam erholt, ganz im Gegensatz zu den dynamisch wachsenden Auftragseingängen. Damit einhergehend hat sich auch die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verschlechtert.
„Der Aufschwung bleibt intakt, aber die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Statt einer kräftigen Beschleunigung werden wir im Schlussquartal ein eher moderates Wachstum sehen“, fasst IMK-Forscher Dr. Thomas Theobald den Trend zusammen. Dabei seien die Lieferengpässe als Begleiterscheinung des weltwirtschaftlichen Neustarts nach der tiefen Corona-Krise 2020 „grundsätzlich ein temporäres Problem“, sagt Theobald. „Die angebotsseitigen Anpassungen werden kommen, aber sie brauchen mehr Zeit als zunächst erwartet, so dass sich die Engpässe auch noch in der ersten Jahreshälfte 2022 dämpfend auf die Produktion auswirken.“ Zudem erhole sich der private Verbrauch aufgrund des Wiederanstiegs bei den Corona-Infektionszahlen noch nicht so stark wie erhofft.
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt. Der Konjunkturindikator wird monatlich aktualisiert.
Seine nächste Konjunkturprognose stellt das IMK am 29. September auf einer Online-PK vor. Dazu können Sie sich bereits anmelden unter presse@boeckler.de
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