Das PEN-Zentrum Deutschland ruft die Weltgemeinschaft und insbesondere die Europäische Union dazu auf, die Lage der Presse- und Meinungsfreiheit in Eritrea nicht länger zu ignorieren. Seitdem dort am 18. September 2001 alle privaten Medien verboten wurden und kurz darauf eine beispiellose Verfolgung Oppositioneller und Vertreter unabhängiger Medien begann, fehlt von mindestens zwölf Journalisten immer noch jedes Lebenszeichen.

Ihre Namen: Idris Said Aba’Are, Said Abdelkadir, Yosuif Mohammed Ali, Amanuel Asrat, Medhanie Haile, Temesgen Ghebreyesus, Matheos Habteab, Dawit Habtemichael, Dawit Issak, Sahle Tsegezab, Seyoum Tsehaye und Fissehaye Yohannes.

„Es gibt kaum ein Land auf der Welt, das die Pressefreiheit so sehr einschränkt wie Eritrea. Die eritreischen Behörden müssen das Schicksal sämtlicher Personen aufklären, die verschwunden sind, sowie diejenigen unverzüglich und bedingungslos freilassen, die einzig aufgrund der Ausübung ihres Rechts auf freie Meinungsäußerung seit Jahren inhaftiert sind“, erklärt Ralf Nestmeyer, Vizepräsident und Writers-in-Prison-Beauftragter des deutschen PEN.

„Vor 20 Jahren, im September 2001, begann die eritreische Regierung damit, offen gegen die freie Presse vorzugehen und grundlegende Menschenrechte zu verletzen. Medienschaffende wurden verhaftet und es ist nicht bekannt, ob sie noch leben oder tot sind. Ihnen wurde nie ein ordentliches Verfahren gewährt und sie harren immer noch in Gefängnissen aus, da sie ihre Meinung geäußert haben“, betont Yirgalem Fisseha Mebrahtu. Die eritreische Lyrikerin, Journalistin und Schriftstellerin musste bis zu ihrer Freilassung selbst sechs Jahre lang unter schlimmsten Bedingungen im Mai Swra Gefängnis ausharren, in das sie ohne offizielle Anklage oder Gerichtsverfahren gesperrt wurde. „Der September, insbesondere der 18. September, ist dem Gedenken aller politischen Gefangenen in Eritrea gewidmet. Zu diesem Anlass möchte ich an die internationale Gemeinschaft appellieren, das Schicksal der ‚eritreischen Helden der Meinungsfreiheit‘ nicht zu vergessen.“ Seit Dezember 2018 ist Mebrahtu Stipendiatin des Writers-in-Exile Programms des deutschen PEN, das von der Bundesregierung finanziert wird, und lebt in Deutschland.

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Das deutsche PEN-Zentrum ist mit seinem Geschäftssitz in Darmstadt eine von weltweit über 150 Schriftstellervereinigungen, die im PEN International zusammengeschlossen sind. PEN steht für Poets, Essayists, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete Vereinigung hat sich als Anwalt des freien Wortes etabliert und gilt als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Der deutsche PEN begleitet mit Initiativen und Veranstaltungen das literarische Leben in der Bundesrepublik. Er bezieht Stellung, wenn er die Meinungsfreiheit, gleich wo, in Gefahr sieht. Er mischt sich ein, wenn im gesellschaftlichen Bereich gegen den Geist seiner Charta verstoßen wird.

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