Fassungslos reagiert der Bundesvorsitzende des Virchowbundes, Dr. Dirk Heinrich, auf den Honorarabschluss: „Die Punktwertsteigerung um 1,275% liegt nicht nur weit unterhalb der Inflationsrate, sondern erfasst nicht einmal die jüngsten Gehaltssteigerungen der medizinischen Fachangestellten (MFA). So werden wir auf Dauer den ambulanten Versorgungsbereich nicht leistungsfähig halten“, erklärt der Chef des Verbandes der niedergelassenen Ärzte in Deutschland. „Schon heute manifestiert sich in den Praxen ein Fachkräftemangel, weil Krankenkassen und Krankenhäuser unsere MFA mit lukrativeren Gehältern aus den Praxen abwerben. In den Kliniken werden die tariflichen Personalkostensteigerungen unmittelbar von den Kassen bezahlt. Das muss im ambulanten Bereich auch so sein“, fordert Dr. Heinrich.

Zudem kritisiert Dr. Heinrich die Kassenstrategie in den Honorarverhandlungen: „Offensichtliche Personalkostensteigerungen müssen unmittelbar und nicht erst nach Jahren abgebildet werden. Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte haben in der Coronapandemie und in der derzeitigen Impfkampagne einen wesentlichen Beitrag geleistet. Dies gilt insbesondere auch für unser medizinischen Fachangestellten, die in den zurückliegenden Monaten und derzeit Großartiges leisten.

Während die Pflege berechtigterweise einen Coronabonus erhalten hat, gingen die MFA diesbezüglich leer aus. Gehaltssteigerungen nicht ausreichend zu finanzieren, ist verantwortungslos und das völlig falsche Signal an die, die sich für eine Ausbildung in den Praxen interessieren“, so Dr. Heinrich.

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