Die Zeichen stehen derzeit auf Hygiene. Das freut Thomas Meyer, den Geschäftsführer des Krankenhausberatungsunternehmens HYSYST. Seit 2013 setzt sich das Unternehmen für ein lückenloses Hygienemanagement in Kliniken ein, läuft aber oft vor die (Kosten)Wand. Gerade dreht sich der Wind. Die Krankenhaus DIN 13063 „Krankenhausreinigung – Anforderungen an die Reinigung und desinfizierende Reinigung in Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen“ ist soeben erschienen. „Der Inhalt ist wirklich sehr gut, z. B. dass bei den Reinigungsfachkräften verstärkt mit bild- und symbolhaften Darstellungen gearbeitet werden soll und dass geschult und kontrolliert werden soll“, so Meyer. Aber er befürchtet, dass die Krankenhaus DIN ein ähnliches Schicksal erfahren wird wie die Schulreinigungsnorm DIN 77400 von 2005. „Das ist der entscheidende Unterschied zu einer technischen DIN-Norm. Wenn Sie ein Blatt Papier DIN A4 kaufen, ist es tatsächlich auch DIN A4. Bei der Krankenhausreinigung DIN können Sie nicht automatisch davon ausgehen, dass sie in den Kliniken umgesetzt wird. Ganz im Gegenteil: Nur wenige Kliniken erfüllen die geforderten Standards gemäß der DIN und den Hygienerichtlinien des Robert Koch-Instituts.“

WISAG Hygieneradar

Dabei ist die Bereitschaft, die Hygiene in Krankenhäusern weiter zu verbessern, gegeben und während der Corona-Pandemie sogar gestiegen: Im WISAG Hygieneradar (www.hygieneradar.de), der wie die DIN im September erschienen ist, gehen 49,3 Prozent der befragten Mitarbeiter klinischer Einrichtungen davon aus, dass Hygienestandards nachhaltig erhöht werden. 80,6 Prozent sind bereit, in Hygiene zu investieren und 80,6 Prozent sind dafür, dass die Einhaltung von Hygienevorschriften strenger geprüft wird.

Barmer Krankenhausreport

Für Meyer wäre dies eine klare Entscheidung für das Patientenwohl und die Patientensicherheit. Denn jährlich sterben 10.000 bis 20.000 Menschen an den Folgen nosokomialer Infektionen im Krankenhaus. Etwa 30 Prozent der Infektionen ließen sich mit den richtigen Hygienemaßnahmen wie eine gute Händehygiene und Kontaktflächendesinfektionen vermeiden. „Eigentlich ein Skandal“, so Meyer. Während der Pandemie stieg die Zahl der Todesfälle aufgrund nosokomialer Infektionen trotz weniger Bettenbelegung um bis zu 1.300 an. Lag die Zahl der nosokomialen Infektionen zwischen 2017 und 2019 bei 5,6 Prozent, stieg sie in der ersten Welle auf 6,8 Prozent an und blieb dann bei über 6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kam der Barmer Krankenhausreport 2021.  (https://www.barmer.de/blob/339106/ff2b0b22a57702364f9e208ced270f86/data/dl-barmer-krankenhausreport-2021.pdf). Der Grund waren fehlende Schutzausrüstungen, Personalausfälle und der besondere Stress, dem die Klinikmitarbeiter ausgesetzt waren. Die Autoren des Reports fordern, dass die Umsetzung der hygienischen Maßnahmen in Krankenhäusern regelmäßig auf dem Prüfstand stehen sollte. Für Thomas Meyer schließt sich hier der Kreis: „Ohne ein gelebtes Qualitätsmanagement und unabhängige Zertifizierungen wird sich die Hygiene in Krankenhäusern nicht verbessern, ob mit oder ohne DIN.“

Über die HYSYST Deutschland GmbH & Co. KG

Das Unternehmen ist 2013 als Pionier für ein lückenloses Hygienemanagement im Krankenhaus angetreten. In zahlreichen Kliniken in Deutschland wurde das bislang einzigartige System HYSYST HealthCare eingeführt, welches die Desinfektion und Reinigung von Oberflächen sicherstellt und Krankenhäuser regelmäßig in der erreichten Hygiene- und Reinigungsqualität validiert. Mit dem System HYSYST CleanGuide hat das Unternehmen mit Sitz in Lippstadt 2020 außerdem ein validiertes Hygienesystem für Operationssäle eingeführt.

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