Anlässlich des Weltkindertages am 20. September macht die UNO-Flüchtlingshilfe auf die Notlage der Flüchtlingskinder aufmerksam, die oft unter katastrophalen Bedingungen, recht- und perspektivlos leben müssen. Insbesondere die Kinder leiden unter den Folgen von Gewalt und Vertreibung, vor allem, wenn aus akuten Konflikten Langzeitkrisen werden, für die kein Frieden in Aussicht ist. Aktuell sind 42 Prozent der mehr als 82 Millionen Flüchtlinge Mädchen und Jungen. Rund eine Million Kinder sind zwischen 2018 und 2020 als Flüchtlinge geboren worden.

„Flüchtlingskinder brauchen besonderen Schutz. Viele Kinder sind oft jahrelang auf der Flucht, weil die Konflikte immer weitergehen und an eine Rückkehr ins Heimatland nicht zu denken ist. Ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit sind gering. Um die Situation zu verbessern, müssen wir jetzt unverzüglich handeln“, fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe, dem nationalen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Bildung gefährdet

Derzeit ist vor allem die Bildungssituation für Flüchtlingskinder prekär, die sich aufgrund der Corona-Pandemie noch verschlechtert hat. Nach dem aktuellen Bildungsbericht des UNHCR endet die Schulbildung für fast zwei Drittel der Kinder bereits nach der Grundschule, und nur 34 Prozent von ihnen besuchen eine weiterführende Schule. Der UNHCR fordert daher internationale Unterstützung, um Flüchtlingskindern eine weiterführende Bildung zu ermöglichen. Diese trage nicht nur dazu bei, die Berufsaussichten zu verbessern, sondern verhindere auch, dass junge Flüchtlinge zur Kinderarbeit gezwungen werden.

UNHCR-Hilfe in Afghanistan

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen geben vor allem die Lebensbedingungen der Kinder in Afghanistan Grund zur Sorge: Etwa 65 Prozent der afghanischen Bevölkerung – innerhalb und außerhalb Afghanistans – sind Kinder und Jugendliche. Neben der lebensrettenden Nothilfe setzt der UNHCR daher im ganzen Land weitere wichtige Programme um. So werden Schulen ebenso wie Frauenzentren, Maßnahmen zur beruflichen Ausbildung und psychosoziale Unterstützungsangebote unterstützt. Der Bau von 19 Schulen, Lernzentren für Jugendliche sowie eines Cafés für Frauen geht aktuell ebenso weiter wie die Errichtung von neun Gesundheitskliniken.

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